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Statt Ferien zu machen, ist Olivier Jäckle vom FC Aarau in der Winterpause für Nez Rouge unterwegs. Auf die Initiative machte ihn sein Bruder aufmerksam. Dies ist nicht das einzige soziale Engagement des Mittelfeldspielers.
Die Winterpause ist für Fussballer üblicherweise der Zeitpunkt für Ferien am Strand, was mit auf Instagram publizierten Fotos zelebriert wird. Ganz und gar nicht in dieses Klischee passt der 25-jährige FC-Aarau-Mittelfeldspieler Olivier Jäckle, der in Birmenstorf aufwuchs und nach einem Abstecher nach Bad Zurzach wieder in seinem Heimatdorf wohnt. Er steht in diesen Tagen als ehrenamtlicher Fahrer für Nez Rouge im Einsatz.
Dieser Verein bringt Autofahrer, die zu viel getrunken haben und nicht mehr fahrtüchtig sind, in ihrem eigenen Fahrzeug nach Hause. «Mein Bruder, der schon letztes Jahr für Nez Rouge unterwegs war, hat mich gefragt, ob ich auch mitmachen möchte. Weil es für einen guten Zweck ist, sagte ich zu», sagt Jäckle. Erkannt worden sei er von den Fahrgästen aber nicht. «Vielleicht ja nächstes Jahr, allerdings müsste ich dafür wohl ein paar Tore mehr schiessen», sagt er und lacht. «Auf alle Fälle hat mir der Einsatz Spass gemacht und wir überlegen uns, in den Weihnachtstagen noch einmal für Nez Rouge ans Steuer zu sitzen.»
Soziales Engagement beweist Jäckle nicht nur in der Weihnachtszeit: Er hilft in trainingsfreien Stunden regelmässig im Kindergarten in Birmenstorf aus, so auch gestern Donnerstag. «Ich habe vor, nach meiner Zeit als Fussballer eine Ausbildung zum Kindergärtner zu absolvieren», sagt er. «Jetzt kann ich die freie Zeit nutzen, um erste Erfahrungen zu sammeln.» Als jüngerer Spieler habe er sich kaum Gedanken über die Zukunft gemacht, das habe sich während der vielen Verletzungspausen in den vergangenen zwei Jahren geändert. «Man merkt in solchen Momenten, dass es im Leben Wichtigeres gibt als Fussball.»
Vorerst hat Jäckle aber noch grosse Ziele mit dem FC Aarau. «Der Start in die Saison mit den vielen Niederlagen war wirklich schwierig. Zuletzt haben wir aber richtig gut gespielt. Die Winterpause kommt uns eigentlich nicht gelegen, wir hätten am liebsten schnell das nächste Spiel absolviert.» Die Winterpause hat aber auch ihr Gutes — zumindest für die Fahrgäste, die sich von Jäckle chauffieren lassen.