Bäderstadt
Diese Grossprojekte werden das Gesicht von Baden verändern

Ob Thermalbad, Kurtheater, Sekundarstufenzentrum Burghalde, Post-Areal oder Belvédère: In den nächsten Jahren wird sich das Stadtbild Badens markant ändern – die Neugestaltung des Schulhausplatzes war nur der Anfang.

Carla Stampfli
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Die Arbeiten am neuen Sekundarstufenzentrum Burghalde sind im Gang. 2017 bewilligte das Stimmvolk einen Kredit von 98,5 Millionen Franken. Es ist eine der grössten Investitionen, die die Stadt Baden je getätigt hat.
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Die Baustelle bei der Schule Burghalde. Hier entsteht das neue Sekundarstufezentrum.
Baden ist. Baustelle
Die Baustelle bei der Schule Burghalde. Hier entsteht das neue Sekundarstufezentrum.
Das Treppenhaus zum Bölsterli-Foyer im Kurtheater wurde bereits abgerissen
Ein Einblick in den Theatersaal. 2013 sagte das Badener Stimmvolk deutlich Ja zum 34-Millionen-Franken-Baukredit.
Die Baustelle Belvédère, wo sieben neue Wohnhäuser mit Wohnungen entstehen. Das ehemalige unter Schutz stehende Schützenhaus gehört dazu. Hier entstehen vier Wohungen.
Die Überbauung Belvédère besteht aus sieben Mehrfamilienhäusern.
Die Baustelle Belvédère, wo sieben neue Wohnhäuser mit Wohnungen entstehen.
Die Baustelle Belvédère, wo sieben neue Wohnhäuser mit Wohnungen entstehen.
Die Aushubarbeiten für das neue Thermalbad sind abgeschlossen, das Bäderparkhaus ist abgerissen. Nun wird mit dem Hochbau begonnen. Das neue Thermalbad wird aus einem 160 Meter langen, flachen Baukörper bestehen. Auf die Besucher warten darin unter anderem neun Innen- und Aussenbecken mit unterschiedlichen Temperaturen. Weiter gibt es ein Restaurant, Behandlungsräume, eine Saunalandschaft mit Dampfbädern sowie Liegeflächen. Neben dem Botta-Bad sieht das Bauprojekt auch ein Ärzte- und Wohnhaus sowie eine Privatklinik mit 77 Zimmern vor. Die Baukosten betragen insgesamt rund 150 Millionen Franken.
Bauarbeiter entsorgen Material aus dem ehemaligen Badehotel Bären. Gemeinsam mit dem «Verenahof» und dem «Ochsen» bildet er das Verenahof-Geviert, in dem künftig die Privatklinik untergebracht ist. Beim Umbau werden alle historischen Fassaden, Säle und Lichthöfe erhalten.
Baustelle Postgebäude am Bahnhof.
Die Neugestaltung des Postareals hat Fahrt aufgenommen. Für das Bauvorhaben wurde allerdings die historische Villa Schnebli neben dem Kulturhaus Royal abgerissen. Jetzt ist hier eine Zufahrt zur Baustelle, später entsteht eine Anlieferungszone zur geplanten Shopping-Mall.
Die Baustelle des Postgebäude am Bahnhof. Baden ist Baustelle: Momentan wird an allen Ecken und Enden der Stadt gebaut. Eine Übersicht. Im Bild: Baustelle Postgebäude am Bahnhof.
Die Baustelle des Postgebäude am Bahnhof.

Die Arbeiten am neuen Sekundarstufenzentrum Burghalde sind im Gang. 2017 bewilligte das Stimmvolk einen Kredit von 98,5 Millionen Franken. Es ist eine der grössten Investitionen, die die Stadt Baden je getätigt hat.

Sandra Ardizzone

Die Stadt Baden verändert ihr Gesicht: Nach drei Jahren Bauzeit konnte Mitte August der neu gestaltete Schulhausplatz offiziell eingeweiht werden, die meistbefahrene Kreuzung im Aargau.

Das ist aber nicht das einzige Vorhaben, das der Limmatstadt ein neues Gesicht verleiht: Im Bäderquartier soll bis 2020 das neue Thermalbad des Tessiner Stararchitekten Mario Botta entstehen. Nach mehr als zehn Jahren Planung fiel Mitte April der Spatenstich für das neue Bad, das Ärztehaus und die dazugehörige Rehaklinik. Letztere wird im historischen Verenahof-Geviert mit den alten Badgasthöfen Verenahof, Bären und Ochsen realisiert.

Ein weiteres Grossprojekt befindet sich nur einige hundert Meter entfernt an der Römerstrasse, wo das Kurtheater saniert und erweitert wird. Die Bauarbeiten sollen bis ins Frühjahr 2020 dauern. Das Projekt sieht unter anderem vor, dass das sogenannte Bölsterli-Foyer über dem Eingang an der Parkstrasse erweitert wird. Es werden eine neue Hinterbühne erstellt und der Bühnenturm erneuert. Während der Bauphase läuft der Theaterbetrieb unter dem Motto «Kurtheater Ausser Haus» an verschiedenen Schauplätzen in Baden weiter.

Bauarbeiten sind auch beim Bahnhof im Gange: Bis Ende 2019 soll das Postgebäude und mit ihm das ganze Postareal neu gestaltet sein. Dabei werden die unteren Geschosse erweitert und in eine «Mall», ein Einkaufszentrum, umfunktioniert. Es sind verschiedene Kommerzebenen vorgesehen, die Postauto-Station wird erneuert und im Untergeschoss entstehen neue Autoparkplätze. Für Aufregung sorgte vor kurzem, dass das Wohnhaus an der Haselstrasse neben dem Kulturhaus Royal den Baggern weichen musste – obwohl sich eine Petition für die Erhaltung der Villa Schnebli starkgemacht hatte.

Alles neu an der Burghalde

Apropos Bagger: Diese sind auch auf dem Areal des Schulhauses Burghalde im Einsatz. Während die Real-, Sekundar- und Bezirksschule bisher getrennt waren, werden die Standorte bis 2021 im neuen Sekundarstufenzentrum zusammengeführt. Dabei werden zwei neue Schulgebäude realisiert und das alte Bez-Schulhaus renoviert. Bis zum Bezug werden rund 650 Oberstufenschülerinnen und -schüler im Provisorium auf der Ländliwiese unterrichtet. Der grössere Pavillon wird 2021 wieder abgebaut, der kleinere zwischen 2021 und 2023 der Primarschule zur Verfügung stehen – ab 2023 werden die Primarschüler im sanierten Schulhaus Pfaffechappe unterrichtet.

Ein fünftes Grossprojekt entsteht oberhalb der Burghalde auf der vorderen Allmend. Die Überbauung Belvédère beinhaltet sieben Mehrfamilienhäuser mit Zweieinhalb- bis Sechseinhalb-Zimmer-Eigentumswohnungen. Zum Vorhaben gehört auch das kantonal geschützte ehemalige Schützenhaus, das zu vier Wohnungen umgenutzt wird. Ab Januar 2019 ziehen die ersten Bewohner in die Überbauung ein.

Historische Bilder aus Baden:

Baden historische Bilder
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So sah es am Schulhausplatz im Juli 1814 aus. Der Abbruch des «Mellingerturms», des Oberen Tors am Cordulaplatz (damals hiess er noch Paradiesplatz), wurde 1874 wie ein Fest gefeiert. Der Durchbruch sollte Luft und Licht in die Altstadtgassen bringen.
So sah es vor der Bahnverlegung aus: Durch den engen Schlossbergtunnel fuhr seit 1847 die Spanischbrötlibahn nach Zürich. Die Häuser vor dem Cordulaplatz wurden beim Bau des Strassentunnels abgerissen.
Als die Dampflok noch über den Platz fuhr und die Schiebebarrieren von Hand geschlossen wurden: Eine Postkarte von Baden um 1900. Der Gasthof zum Glas (rechts neben der Bahn) brannte 1960 ab, die Reben am Schlossberg wurden zu Bauland. Der Obeliskenbrunnen steht jetzt wieder an seinem Platz.
Der Kurpark in Baden war auch schon 1890 ein lauschiges Plätzchen, das zum Verweilen einlädt.
Baden, die Holzbrücke und der Bergsturzkopf um 1906.
Baden von Süden im Jahr 1913. Im Vordergrund der rauchende Schlot der Firma Merker.
Diese Postkarte zeigt das ehemalige Landvogtei-Schloss um ca. 1915.
Baden mit Lägern 1913: Als der Lägernhang noch völlig unbebaut war.
Das Brauerei-Gasthaus Falken gab der Barriere ihren Namen. Das Hotel musste schon 1957 weichen. Die 1850 erbaute Brauerei wurde erst 2004 durch den Neubau ersetzt, in dem sich heute das Bezirksgericht befindet.
Ein letztes Mal fällt die Falkenbarriere: Die Bahn brachte Wohlstand und Arbeitsplätze nach Baden. Aber auch viele Stunden mühsamen Wartens. Die Erleichterung war deshalb gross, als von 1957 bis 1965 der «neue» Schulhausplatz gebaut wurde.
Verstopfte Weite Gasse im Jahr 1960 mit Velo- und Buskolonnen. Das abgebrannte Restaurant Glas erlaubt die Datierung. Am oberen Bildrand das Schulhaus, das dem Platz seinen Namen gab.
Der Tunnelbogen des alten Bahntunnels steht noch, der Strassentunnel durch den Schlossberg ist schon betoniert. Der Ennetbadener Fotograf Werner Nefflen kam 1962 gerade noch rechtzeitig, um diesen denkwürdigen Augenblick festzuhalten. Rechts montiert ein Arbeiter die Sprengladung.
Als es in der Altstadt noch Handwerker gab: Der Sattler Mühlebach hatte seine Werkstatt in der Weiten Gasse und arbeitete gerne draussen. Hier zusammen mit den Pferden der Brauerei Müller am Schulhausplatz.
Der Bahnwärter hat ausgedient: Im September 1961 wurde die «Bahnverlegung» vollzogen, zumindest von der Eisenbahn war der Schulhausplatz befreit. Sie fuhr ab dann durch den grossen Bahntunnel.
Baden um 1919: im Vordergrund die mittelalterliche Brückenstadt, das moderne Baden liegt links.
Verkehr anno 1961: Im Hintergrund sieht man die alte Cordulapost mit dem Bild des abgebrochenen Mellingerturms. Rechts daneben der legendäre Lebensmittelladen Moneta. Die beiden Häuser wurden 1984 durch die neue «Porta Moneta» ersetzt.
Blick auf das Bahnhofquartier 1919. Der Badener Bahnhof zählt zu den ältesten des Landes. Er wurde 1847 als Endstation der Spanisch-Brötli-Bahn eröffnet.
Blick von oben auf die Hochbrücke und das Kleinkraftwerk Aue zwischen 1918 bis 1937.
Eine Postkarte von 1923, die den Kursaal Baden zeigt.
Eine weitere Postkarte vom Kurpark Baden aus dem Jahr 1926.
Blick in die Halle II des BBC-Gebäudes im Jahr 1926.
Blick auf die Ruine Stein um ca. 1930.
Im Jahr 1930 war der Löwenbrunnen bereits 108 Jahre alt.
Eine Postkarte des Kursaales datiert auf das Jahr 1936.
So sah die Badener Altstadt 1942 aus.
Limmat abwärts von der neuen Hochbrücke im Jahr 1942.
Limmat aufwärts von der neuen Hochbrücke im Jahr 1942.
Die Badener Altstadt 1945. Der Strassenverkehr wurde erst später aus der Altstadt verbannt. In der Badstrasse (links im Bild) entstand 1972 im Zuge des Bahnhofumbaus die erste Fussgängerzone der Schweiz.
Die Badener Altstadt im Jahr 1945, links im Bild die Hochbrücke, die 1926 eröffnet wurde.
Blick auf die Schiefe Brücke 1949, die Baden mit Ennetbaden verbindet. Sie wurde 1874 eröffnet und ist seit 2006 für den motorisierten Individualverkehr gesperrt.
Das 1963/64 erbaute Thermalbad im Jahr 1969.
Hier wurde fast 40 Jahre lang fröhlich geplanscht – gegen Ende des 20. Jahrhunderts gerieten die Bäder in eine Krise.
Baden 1970 von oben aus süd-östlichem Blickwinkel. Im Bild: das Stadtzentrum, der Elektrotechnikkonzern Brown Boveri & Cie. (BBC, später ABB), die Hochbrücke und das Terrassenschwimmbad.
Baden 1980 von Südwesten. Im Bild: das Stadtzentrum, der Schulhausplatz, die Ruine Stein und der Schlossbergtunnel.
Baden 1980 von Osten. Im Bild: Die Altstadt, die Hochbrücke, die Limmat, rechts im Bild der Elektrotechnikkonzern BBC.
Baden 1987 von Westen. Im Bild: die Stadtkirche, das Stadtzentrum und die Kreuzung Schulhausplatz.
Ein Blick in die Mittlere Gasse im Jahr 1988.

Baden historische Bilder

Unbekannt