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Abfall wird oftmals falsch oder dann eben gar nicht entsorgt. Ein Aufklärungstrupp will die Bevölkerung der Bäderstadt für die akute Littering-Problematik sensibilisieren.
Der Beginn der Glace-, Bade- und Grillsaison impliziert neben der steigenden Vitalität der Bevölkerung vor allem auch das Aufkeimen der Littering-Problematik in der Bäderstadt. Abfall wird oftmals falsch oder dann eben gar nicht entsorgt. Die Stadt Baden reagierte mit einer offensiven Expansionspolitik in Bezug auf Mülleimer. Allein in der Region des Schlossbergplatzes warten acht Abfallgefässe, die gefüttert werden wollen. Zudem lancierte man zusätzliche Recycle-Stationen an sehr frequentierten Orten wie beispielsweise am Bahnhofsplatz.
Als prozessunterstützende Kraft starteten gestern zwei Teams bereits zum achten Mal im Auftrag der Interessengemeinschaft für eine saubere Umwelt (IGSU) ihren Aufklärungsmarsch. «Unser Ziel ist es, die Stadt mit dem Problem zu konfrontieren», erzählt uns Teamleiter Cédric Québatte. Das fünfköpfige Team verweilt während zweier Tage in den Badener Gassen und schlüpft dabei in die Rolle des Moralapostels.
«Der Humor ist unser Schlüssel zum Erfolg», versichert Québatte. Nur so sei ein konstruktives Gespräch möglich. Die Resonanz ihrer Tätigkeit ist dementsprechend positiv. Der Teamleiter weiss: «Die Bevölkerung ist sich der Problematik bewusst, nun gilt es, sie dafür zu sensibilisieren.»
Und das beherrscht Québattes junge Crew. Als in der Badstrasse eine Dame einen Zigarettenstummel zu Boden fallen lässt, schnalzt Québatte mit der Zunge und hebt es mit seiner Zange auf. Die ertappte Frau scheint ihr Tun sogleich zu bereuen. Solche Lektionen erteilen die IGSU-Botschafter vor allem auf den Plätzen im Stadtkern, in der Umgebung von Take-away-Restaurants und in den Parks.
In diesen Gebieten herrsche das Badener Littering-Problem, bestätigt uns auch Thomas Stirnemann, Leiter des Werkhofs der Stadt Baden. Natürlich gehören auch Bahnhöfe zum Epizentrum des herumliegenden Abfalls.
Was der Einsatz der IGSU bringt, ist in etwa so schwierig zu messen wie das Ausmass des örtlichen Litterings. Fest steht aber, dass die Botschafter mit ihrer Vorgehensweise geschickt Reizpunkte setzen. Littering komme irgendwann wieder zu einem zurück, postuliert Québatte.