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Patrick Abatangelo ist ehemaliger Fussballspieler des FC Baden und Trikot-Verantwortlicher der Schweizer Nationalmannschaft. Als beim Spiel gegen Frankreich die Trikots unserer Nati-Stars rissen, kam Abatangelo gehörig ins Schwitzen.
Er war jahrelang Publikumsliebling und gilt als Badener Kultspieler: Patrick Abatangelo (42) hütete bei mehr als 200 Partien das Tor des FC Baden. Derzeit ist der Rütihöfler mit der Nationalmannschaft in Frankreich an der Euro unterwegs – in erster Linie als Verantwortlicher des Nati-Ausrüsters Puma.
Das Spiel vergangenen Sonntag gegen Frankreich, bei dem diverse Schweizer Trikots rissen, bezeichnet er als die schwierigsten 90 Minuten seiner neunjährigen Zeit mit der Nationalmannschaft.
Ursache waren gemäss des Sportartikel-Herstellers Garne, die bei der Produktion beschädigt wurden, was stellenweise zu einer Qualitätsminderung des Trikotstoffs führte. «Auf diese Erfahrung hätte ich gerne verzichtet, aber auch solche Geschichten gehören zum Fussball», sagt Patrick «Budi» Abatangelo am Telefon gegenüber dem «Badener Tagblatt» und ergänzt: «Man kann weder Puma, noch jemandem vom Verband oder dem Nationalteam-Staff einen Vorwurf machen. Das war einfach Pech und in dieser Art bisher einmalig.»
Die vielen gerissenen Trikots zeigten vor allem auch eines: Dass die Schweizer Spieler nur sehr schwer zu stoppen seien und derzeit richtig gut spielten, sagt Abatangelo. Wenn er von der Nati spricht, dann immer mit Begeisterung – und in der Wir-Form.
«Wir haben einen richtig guten Teamgeist, die Solidarität auf und neben dem Feld ist beeindruckend. Auch im Betreuerteam macht jeder viel mehr, als im Pflichtenheft steht.» So hilft Abatangelo, der in seiner Karriere auch für den FC Zürich, Winterthur und Lugano spielte, im Torwart-Team mit. Er unterstützt Nati-Goalie-Coach Patrick Foletti, wo immer es möglich ist.
«Es macht riesigen Spass und ist eine Ehre, mit dieser Truppe zusammenarbeiten zu dürfen. Wir sind seit dem ersten Tag eine Einheit, jeder zieht mit. Unsere Mannschaft hat grosses Potenzial, aber alle haben begriffen, dass dies alleine für ein erfolgreiches Turnier nicht ausreicht. Auf diesem Level entscheidet neben der Tagesform oft auch der Teamgeist über Sieg oder Niederlage.»
Zuversicht vor Duell mit Polen
In den vergangenen neun Jahren seien einige Freundschaften mit Nati-Spielern entstanden. So zum Beispiel zu Captain und Puma-Aushängeschild Stephan Lichtsteiner. Abatangelo: «Ein beeindruckender Spieler und Mensch.» Lichtsteiner verkörpere wie kein Zweiter den unbedingten Siegeswillen. «Er sagt mir oft: Je mehr du gewinnst, desto grösser wird der Hunger nach noch mehr Erfolgen. Dieses Gen tragen auch viele andere Spieler in sich, deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir Grosses erreichen können an dieser Euro.»
In den vergangenen Wochen, in denen er mit der Nationalmannschaft unterwegs war, drückte Abatangelo aus der Ferne dem FC Baden die Daumen. «Dass es schon wieder nicht geklappt hat mit dem Aufstieg in die Promotion League, ist schon sehr, sehr bitter. Den Traum vom Aufstieg aufzugeben, darf für den Verein aber kein Thema sein. Ich bin sicher, dass es nächstes Jahr klappt. Harte Arbeit zahlt sich auch im Fussball in der Regel aus.»
Das gelte auch für die Schweizer Nati im Spiel gegen Polen (Samstag, 15 Uhr). Einen Resultat-Tipp gibt Abatangelo keinen ab. «Wenn wir solidarisch auftreten, können wir die Polen schlagen», ist er aber überzeugt. Und die Trikots? «Wir tun alles dafür, dass sie diesmal halten. Und unsere Spieler dennoch nicht zu halten sind.»