FC Baden
«Duell um den Aufstieg wird wohl im Rückspiel entschieden»

Der FC Baden trifft heute Abend im Hinspiel um den Aufstieg in die Promotion League auf die Black Stars aus Basel. Wer ist Favorit? Und warum trainiert Baden kein Penaltyschiessen? Trainer Ranko Jakovljevic im Interview.

Pirmin Kramer
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Grosse Freude: Ranko Jakovljevic (rechts) und Patrick Muff nach dem Sieg gegen Martigny. Claudio Thoma

Grosse Freude: Ranko Jakovljevic (rechts) und Patrick Muff nach dem Sieg gegen Martigny. Claudio Thoma

Foto: Claudio Thoma / Aargauer Z

Das Elfmeterschiessen musste entscheiden – mit gutem Ende für Baden: Die Aargauer setzten sich am Wochenende im Playoff-Halbfinal der 1. Liga gegen Martigny-Sports durch. Nur noch die Black Stars können nun den Aufstieg Badens in die dritthöchste Spielklasse, die Promotion League, verhindern.

Heute Abend (20 Uhr) findet das Hinspiel im Buschweilerhof in Basel statt, am Samstag folgt um 16 Uhr der Anpfiff zum Rückspiel im Stadion Esp. Badens Trainer Ranko Jakovljevic sagt im Interview, welche Worte er den Penaltyschützen gegen Martigny mit auf den Weg gab, was er vom Duell gegen die Black Stars erwartet und wie er die Niederlage des FC Aarau am Sonntag im Stadion erlebte.

Alle Badener haben im Penaltyschiessen gegen Martigny getroffen. Was haben Sie Ihren Spielern vorher gesagt?

Ranko Jakovljevic: Dass ich sehr zufrieden bin mit der bisherigen Saison, unabhängig davon, wie das Elfmeterschiessen herauskommt. Aber ich sagte ihnen auch: Wir sind schon so weit gekommen diese Saison, jetzt wollen wir nicht ausscheiden. Schiesst entschlossen und mit voller Überzeugung. Ich bin erleichtert und stolz, dass alle getroffen haben.

Interessant ist, dass Sie Penaltyschiessen nicht trainieren liessen. Warum nicht?

Man kann Elfmeterschiessen zwar üben, aber es ist einfach nicht dasselbe wie im Spiel. Erstens, weil die Torhüter immer dieselben sind. Und zweitens natürlich, weil der Druck, vor 1300 Zuschauern anzutreten, in einem Match, in dem es um alles oder nichts geht, schon sehr gross ist. Wir waren sehr nervenstark.

War es schwierig, Schützen zu finden?

Nein, überhaupt nicht. Alle fünf Schützen haben sich freiwillig gemeldet. Das Penaltyschiessen hat mich dann viel Nerven gekostet. Es ist das Schicksal des Trainers, nicht eingreifen zu können.

Wie sind Sie denn zufrieden mit den beiden Spielen gegen Martigny?

Ich bin sehr, sehr zufrieden. In Martigny haben wir unglücklich verloren, gegen einen Gegner, der wie alle Westschweizer Teams sehr heimstark ist. Wir haben im Spiel nach vorne zwar nicht unser ganzes Können gezeigt, gleichzeitig aber nur wenige Torchancen zugelassen. Das Heimspiel in Baden haben wir dann klar dominiert, die viel besseren Torchancen gehabt. Ohne zwei unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters – ein Spieler blockte den Ball mit der Hand auf der Torlinie, es hätte Penalty für uns und eine rote Karte geben müssen – wäre der Match wohl viel früher entschieden worden. Es war nicht einfach bei dieser Hitze, aber wir haben sehr souverän gespielt, und grossen Willen gezeigt.

Nun trifft Baden im entscheidenden Duell um den Aufstieg in die Promotion League auf die Black Stars. Wer ist Favorit?

Sie haben in der Qualifikation einen Punkt mehr geholt als wir, ich denke, die Ausgangslage ist 50:50. Wir wollen aufsteigen. Die Black Stars sind eine eingespielte Mannschaft, die letztes Jahr den Aufstieg gegen Bellinzona nur knapp verpasste. Einige Spieler haben viel Erfahrung, manche spielten auch schon für Teams vom FC Basel, die Black Stars lassen nur wenige Tore zu. Ich hoffe, dass wir trotzdem das eine oder andere Auswärtstor erzielen können.

Wie muss Baden auftreten im Auswärtsspiel heute Abend?

Meine Mannschaft ist stark, wenn wir unsere Leistung abrufen, kommt es gut. Wir müssen versuchen, die beiden Spiele gegen Black Stars wie zwei Halbzeiten zu sehen. Das Duell um den Aufstieg wird ziemlich sicher erst im Rückspiel am Samstag in Baden entschieden. Wie sich am Wochenende leider gezeigt hat, ist die erste Partie in einem Duell mit Hin- und Rückspiel nicht immer so wichtig.

Sie sprechen die Niederlage Aaraus gegen Xamax in der Barrage um die Super League an. Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Ich sass auf der Tribüne. Keiner von uns hätte vor dem Spiel geglaubt, dass Aarau nicht aufsteigt. Es ist normal, dass man zu zittern beginnt, wenn der Gegner Tor um Tor schiesst und immer mehr Selbstvertrauen erhält. Die Spieler gerieten in eine Negativspirale, hatten aber trotzdem noch genügend Chancen, ein Tor zu entscheiden. Es ist sehr schade, dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat. Nun wollen wir dafür sorgen, dass doch noch ein Aargauer Team aufsteigt.

Noch eine Frage zu Ihnen: Bleiben Sie Baden-Trainer, unabhängig davon, ob es mit dem Aufstieg klappt?

Wir haben den Vertrag schon vor einiger Zeit auch für die nächste Saison verlängert.