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Der Bäderverein Baden hat sich für Kulturschaffende aus Berlin und Bern entschieden, die als erste Kuratoren das Badener Kulturerbe zeitgemäss vermitteln werden.
Die Badener Bäder sind dieser Tage in aller Munde – nicht nur wegen des in der Stadt äusserst umstrittenen Namens «Fortyseven» für das neue Thermalbad. Seit dieser Woche steht auch fest, wer in den nächsten zwei Jahren das prestigeträchtige Projekt «Bäderkultur Baden» kuratieren wird: Isabelle Meiffert aus Berlin und Mirko Winkel aus Bern. «Der Bäderverein freut sich ausserordentlich, im Herbst mit dem Duo die erste Phase des Projekts zu starten», heisst es in einer Mitteilung.
Zur Erinnerung: Der Bäderverein Baden wurde Ende 2017 im Hinblick auf die Revitalisierung der Badener Bäder gegründet. Das heisse, heilsame Quellwasser, die römische und mittelalterliche Badetradition, das mondäne Kurleben der frühen Neuzeit und der Belle Epoque, aber auch die jüngsten kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklungen in dieser Keimzelle der Stadt Baden: All das will der Verein den Menschen aus nah und fern näherbringen.
Kurz: Unter dem Titel «Bäderkultur Baden» will er das zweitausendjährige Kulturerbe im Limmatknie fördern und vermitteln. Das Projekt soll in den kommenden zehn Jahren das treibende Element des Bädervereins sein. Alle zwei Jahre soll das Kuratorium ausgetauscht werden.
47 (das ist reiner Zufall) Bewerbungen sind nun für die erste Runde eingegangen. Ende Januar war das Kuratorium öffentlich ausgeschrieben. Die Bewerbungen wurden im Juni vom Begleitgremium gesichtet und mit einer Auswahl von Bewerberinnen und Bewerbern wurden erste Gespräche geführt. «Die Ausschreibung zeitigte einen sehr erfreulichen und weit über die Region hinausgehenden Rücklauf», sagt Historiker Bruno Meier, Vizepräsident des Vereins und Projektleiter Bäderkultur.
«Das Spektrum reichte von künstlerischen Projekten über Kunst- und Kulturvermittlung bis hin zu kulturtouristischen Konzepten.» Vom eigentlichen Kulturtourismus habe man aber ganz bewusst Abstand genommen. «Das ist nicht die Aufgabe des Bädervereins», sagt Meier. Die Jury habe sich ganz bewusst für Kandidaten von aussen, mit einem künstlerischen Zugang und einem überzeugenden Auftritt entschieden.
Die 36-jährige Isabelle Meiffert hat in Frankfurt an der Oder und in Hamburg Kunstgeschichte und Kulturmanagement studiert und arbeitet als freie Kuratorin in Berlin. Der 35-jährige Mirko Winkel hat in Braunschweig und in Berlin Kunst studiert und ist heute Leiter des «mLAB» am Geografischen Institut der Universität Bern, das sich dem transdisziplinären Austausch von Wissenschaft und Kunst widmet.
Die beiden sind gestern und heute für eine erste Vertiefung mit Bruno Meier in Baden unterwegs und werden ihre Arbeit im Frühherbst aufnehmen. Ihre Konzeptidee trägt den Titel «Vom Baden lernen». Voraussichtlich im November wollen sie dann ihr Projekt vorlegen.