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Der Einwohnerrat wird an der nächsten Sitzung über einen grossen Kredit für das Terrassenbad entscheiden. Nebst dem Wellenbecken sind auch Arbeiten am Kinderplanschbecken geplant – und die Anschaffung eines Piratenschiffs.
Der Badener Stadtrat sieht für eine Flussbadi an der Limmat keinen sinnvollen Standort und hat diesen Wunsch eine Absage erteilt (die AZ berichtete). Dagegen schwebt ihm beim Terrassenbad ein Modernisierungsschub vor. Dafür will der Stadtrat tief in die Stadtkasse greifen: Auf 4,5 Millionen Franken beläuft sich der Kredit, den er dem Einwohnerrat an der nächsten Sitzung vom 8. September vorlegt. Ein Beitrag aus dem Swisslos-Fonds kann gerechnet werden. Die Höhe sei aber noch unklar.
"Das Terrassenbad hat für die Bevölkerung einen grossen Wert", unterstreicht Stadtammann Markus Schneider die Pläne. 90'000 bis 100'000 Besucher zählt es jährlich. "Beide Becken haben eine sehr intensive Nutzung. Wir wollen sie auf den neusten Stand bringen", so Schneider.
An einzelnen Orten wurde der Beton mürbe. An den Wänden lösen sich regelmässig Fliesen. Dazu kommt: Mittlerweile entsprechen die Anlagen nicht mehr allen gesetzlichen Vorgaben. Das Ausgleichsbecken sei zu klein. Bei Wellenbetrieb komme es zu einem Wasserverlust. Die beiden Becken bestehen seit 1982.
Geplant ist eine Sanierung mit Chromnickelstahl, wie schon beim Springerbecken. Diese Edelstahl-Variante hatte sich vor 18 Jahren im Einwohnerrat durchgesetzt – der damalige Stadtrat hatte dies gar nicht im Sinn. Das alte Becken bleibt bei dieser Variante dabei als Untergrund und Tragkonstruktion bestehen.
Schneider verweist auf die positiven Erfahrungen beim Springerbecken, das vor 17 Jahren saniert wurde. Dank des langlebigen und robusten Chromnickelstahls reduzieren sich Betriebs- und Unterhaltskosten und können weniger Chemikalien eingesetzt werden. Zudem verhindert die glatte und doch rutschsichere Oberfläche Hautverletzungen bei den Gästen.
Das Wellenbecken wurde im Jahr 2014 für rund 150'000 Franken mit einer Folie ausgekleidet. Dies war allerdings nur eine Übergangslösung, die regelmässige Unterhaltskosten nach sich zog. Die Arbeiten sollen während der Freibadpause ab September 2021 erledigt werden.
Das Kinderplanschbecken (Kostenpunkt 600'000) könnte auch später separat saniert werden. Dadurch würden aber nochmals 150'000 Franken für die Einrichtung der Baustelle und Umgebungsarbeiten anfallen. Zudem verletzen sich schon jetzt Kleinkinder an der rauen Beckenoberfläche, wie der Stadtrat in seiner Vorlage schreibt. Eine spätere Sanierung wäre deshalb unbefriedigend.
Der Sandspielplatz neben dem Planschbecken muss wegen der Bauarbeiten respektive der Wasserleitungen darunter aufgehoben werden. Er soll nicht erneuert werden, auch weil viel Sand im Becken landet und dies zu einem "erhöhten Wartungsaufwand" führe.
Stattdessen schwebt dem Stadtrat ein Spiel- oder Piratenschiff mit Edelstahlrutsche, Kletterwand und Strickleiter vor. Das Modell steht noch nicht fest. Dass es "ein cooles Teil" wird, ist sich Stadtammann Schneider aber schon jetzt sicher.