Baden
Ehrenbürger Sepp Schmid kann zu allem etwas erzählen

Das Historische Museum Baden und Sepp Schmid führen bei ihm zu Hause durch seine einzigartige Baden-Sammlung.

Anja Zingg
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Sepp Schmid erzählt die Geschichten seiner Exponate im Museum.

Sepp Schmid erzählt die Geschichten seiner Exponate im Museum.

Alex Spichale

«Lebendige Sammlung» heisst die Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Baden und dem Badener Ehrenbürger Sepp Schmid anlässlich seines 80. Geburtstag entstanden ist. Das Besondere: Ein Teil findet bei Schmid zu Hause statt, ein weiterer im Historischen Museum Baden.

Im Mittelpunkt steht die Sammlung von Erinnerungsstücken Badens, die Sepp Schmid seit Jahrzehnten aufbaut und erweitert. Die Führung dreht sich aber auch um Sepp Schmid selber. Denn er ist mittlerweile schon fast Teil der Sammlung.

So überrascht es auch nicht, dass es Sepp Schmid ist, der gleich bei Führungsbeginn noch weitere Teilnehmer akquiriert. Als Bekannte von Schmid zufälligerweise vorbeilaufen, entscheiden sie sich spontan dazu, sich der Führung anzuschliessen. Sepp Schmid erzählt Anekdoten zu den Objekten, Carol Nater Cartier, Leiterin des Historischen Museums Baden, moderiert. Sie sagt: «Sepp Schmids Erzählungen sind wichtig. Denn erst dadurch wird die Sammlung lebendig, darum auch der Name der Veranstaltung.»

Schmid ist Teil des Kulturguts

Mit dabei ist auch ein Filmteam. Nater Cartier erklärt: «Sepp Schmids Sammlung ist wertvoll für die Stadt, aber es ist seine Sammlung. Sie lebt durch ihn. Es ist unsere Aufgabe als Historisches Museum, das kulturhistorische Erbe zu erhalten. Dazu gehört auch immaterielles Kulturgut, wie Sepp Schmid und sein Wissen. Mit dem Filmteam wollen wir das festhalten.»

Um das Ausmass von Schmids Sammlung zu erfassen, muss man zu ihm nach Hause, ins Haus zum Engel, beim Löwenplatz. Im Keller beginnt die Führung. Hier erzählt er von vergangenen Badenfahrten, bei vielen hat er bei der Organisation mitgeholfen. Im Weinkeller hängen alte Briefmarken an der Wand, auf denen der Stadtturm abgebildet ist. Ausserdem beherbergt der Keller zahlreiche Möbelstücke, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat.

Baden ist seine Leidenschaft

Es geht weiter die schmalen Treppen hoch in seine Wohnung. Kisten, säuberlich beschriftet, stapeln sich im Treppenhaus bis unter die Decke. Auch hierzu kann er den Teilnehmern Anekdoten erzählen. Sepp Schmid archiviert vieles, wenn nicht schon fast alles. Jeder Gegenstand und jeder Zeitungsartikel hat seinen bestimmten Platz.

In einem Zimmer in der Wohnung geht es weiter. Der Raum ist voll mit Erinnerungsstücken. Zu jedem Objekt gehört eine Geschichte. Schmid, gelernter Schreiner und ehemaliger Inhaber von «Form+Wohnen», hatte lange einen 16-Stunden-Tag. Sein Geschäft befand sich im gleichen Gebäude, in dem er damals lebte und auch heute noch lebt. Neben seiner Familie und seinem Beruf war die Stadt Baden immer seine Leidenschaft.

Objekte sind Teil der Biografie

Der letzte Teil der Führung findet im Historischen Museum statt. Die Objekte wurden von Schmid sorgfältig ausgewählt, alle haben einen persönlichen Wert. Manchmal kennt er den Künstler, manchmal seine Entstehungsgeschichte. «Die Exponate, die jetzt im Museum sind, haben wir exemplarisch für Sepp Schmid ins Inventarsystem des Museums aufgenommen. Das kann ein erster Schritt sein, um das Vermächtnis von Sepp Schmid für die zukünftigen Generationen zu erhalten», sagt Nater Cartier. «Ein grosser Teil der Objekte ist eng an die Biografie von Sepp Schmid geknüpft, erst dadurch erlangen sie diesen historischen Wert. Das möchten wir mit der Führung zeigen.»

«Lebendige Sammlung»: 28. Oktober, 11 Uhr, und 21. November, 17.30 Uhr.