Die neue Frau Gemeindeammann Dorothea Frei äussert sich zu den Zielen Ehrendingens in den kommenden Jahren.
Der Gemeindesaal Unterdorf war deutlich zu klein. Bereits sämtliche rund 90 Stühle waren besetzt, und laufend kamen noch mehr Einwohner, um sich vom Gemeinderat informieren zu lassen. Als wirklich nicht mehr Leute in den prallgefüllten Saal passten, konnte die neu gewählte Frau Gemeindeammann Dorothea Frei die Ziele des frisch zusammengestellten Rates vorstellen.
«Es sind zwar erst 97 Tage in der neuen Legislatur, aber wir wollen trotzdem bereits die ersten Informationen an die Bevölkerung weitergeben», begann Frei, die früher für die SP im Kanton Zürich politisierte.
Ehrendingen hat eher unruhige Zeiten hinter sich. Mit Rücktritten, einer Petition zur neuen Bau- und Nutzungsordnung BNO und einem wilden Wahlkampf. So passte es, dass der Wind durch einen kleinen Spalt in den Gemeindesaal blies und die Leinwand mit den Projektionen darauf heftig wackelte.
Als erster Punkt der Legislaturziele stand klein und unscheinbar «Vertrauen stärken». Dies scheint in Ehrendingen nötiger denn je. «Wir müssen und wollen das Vertrauen in den Gemeinderat, die Verwaltung und sämtliche Institutionen wieder stärken», betonte Frau Gemeindeammann. Diese umfassende Orientierung sollte der erste Schritt dazu sein. Orientieren will sich auch die ganze Gemeinde, und zwar muss man sich entscheiden, ob es grundsätzlich eher in Richtung Baden oder das Zurzibiet geht.
Natürlich war auch die umstrittene BNO ein Thema. Bereits im Januar fand der erste Workshop statt. Um einen eigentlichen Neustart zu lancieren, wurde das Planungsbüro gewechselt. Als nächster Schritt soll eine «Echogruppe» einberufen werden, welche den Masterplan Zentrum erarbeitet. Auch hier ist dem neuen Gemeinderat die Partizipation der Bevölkerung äusserst wichtig und voraussichtlich an der Wintergemeinde wird ein Zusatzkredit für die neue BNO beantragt.
Neben der neuen Aufgabenteilung an der Schule ohne Schulpflege ging es auch um die Neuausrichtung der Spitex nach der Fusion von acht Gemeinden zur flächenmässig grössten Gemeinde des Kantons, die Sanierung der Kantonsstrasse, den Hochwasserschutz, einen möglichen Wärmeverbund Ehrendingen und die neue Mehrzweckhalle «Lägernbreite».
Ein erster Workshop fand bereits statt und im April ist ein erneutes Treffen mit den Vereinen angesetzt. Das Ziel ist es an der Wintergemeinde im November einen Projektierungskredit vorzulegen.
Zum Abschluss kam Frau Gemeindeammann «zum schönsten Teil», wie sie selber lachend sagte. Letztes Jahr wurde Peter Steimer für seine grossen Verdienst um den Handball und insbesondere den HC Ehrendingen geehrt. Diesmal waren sieben Personen und mehrere Institutionen nominiert, und der Preis hätte am Neujahrsapero übergeben werden sollen.
Doch bekanntlich fand der Neujahrsempfang nicht statt, und so konnte das «Team Herbstmärt» jetzt mit dem Ehren(dinger)preis ausgezeichnet werden. Danach konnten sich die Bevölkerung an diversen Tafeln noch vertiefte Informationen zu den behandelten Themen holen, was ebenfalls rege benutzt wurde. Die Arbeit dürfte dem Gemeinderat und den Kommissionen in nächster Zeit nicht ausgehen. Hoffentlich mit einem etwas gestärkten Vertrauen von Seiten der Bevölkerung.