Nach heftigen Diskussionen genehmigte die Gemeindeversammlung gestern Abend die Sanierung der Ehrendingerstrasse – mit Bushaltestellen und talseitigem Trottoir.
Die Emotionen gingen hoch in der Turnhalle Ennetbaden. Anlass zu den Diskussionen gab die Sanierung der Ehrendingerstrasse auf dem Abschnitt Höhtalstrasse bis Ende Baugebiet. Doch weniger die Sanierung und der dafür vorgesehene Kredit in der Höhe von 4,185 Millionen Franken gaben zu reden als vielmehr die geplanten Bushaltestellen im Bereich Felmenweg.
Bereits im Vorfeld der Gemeindeversammlung wurden Stimmen laut, die das Projekt kritisierten. Denn mit dem geplanten Ausbau – ein neues Trottoir und bergseitig ein Radstreifen sind vorgesehen – würde die Strasse rund zwei Meter näher an die Häuser rücken. Die Anwohner fürchten deswegen mehr Lärm und Schmutz. Zudem würde der Schutz durch die Bäume verloren gehen, da diese gefällt werden müssten.
Wie angekündigt bot Gemeindeammann Pius Graf den Stimmbürgern deshalb an, separat über den Trottoir-Kredit von 120000 Franken abzustimmen. Eine Anstösserin erklärte, weshalb sie gegen ein talseitiges Trottoir ist: «Die Strasse kommt noch näher zu uns; schon heute liegt Abfall in unserem Garten. Ich warte nur, bis der erste Motorradfahrer bei uns auf dem Vorplatz landet.»
In der Folge entbrannte eine grundsätzliche Debatte über Sinn und Unsinn zweier neuer Bushaltestellen. Viel zu gefährlich meinten einige Votanten. Dies vor allem deshalb, weil keine Fussgängerstreifen vorgesehen seien, sondern nur Querungs-Hilfen. Andreas Müller, Leiter Bau und Planung erläuterte, dass Fussgängerstreifen gefährlicher seien als solche Querungs-Hilfen. Weiter Stimme forderten, dass die Passage wenigsten mittels einer Lichtanlage gesichert wird.
Allen Diskussionen zum Trotz zeigten sich die anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger bei der Abstimmung einig. Sowohl den beiden Bushaltestellen wie auch dem talseitigen Trottoir stimmten sie deutlich zu. Und auch der Gesamtkredit über 4,185 Millionen Franken fand eine deutliche Mehrheit.
Bereits früher am Abend wurde das Budget 2013 mit grossem Mehr genehmigt. Bei einem Umsatz von gut 18 Millionen Franken soll der Steuerfuss bei 100 Prozent bleiben, nachdem er auf dieses Jahr von 95 auf 100 Prozent erhöht wurde. Die Gemeinde rechnet damit, im kommenden Jahr 1,8 Millionen Franken zusätzliche Schulden zu machen.