10 Jahre ist es her, seit die Gemeinde mit dem Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes geehrt wurde. Über die bauliche Entwicklung Turgis soll es nun ein Buch geben. Die Gemeindeversammlung stimmt heute über einen Kredit von 44 500 Franken ab.
«Ich erinnere mich noch gut an das Dorffest vor 10 Jahren anlässlich der Übergabe des Wakker-Preises», sagt Gemeindeammann Peter Heiniger. «Wir hatten eine bombastische Stimmung.» Das 4-tägige Fest fand im Juli 2002 bei bestem Wetter statt.
Die Überraschung war gross, als Turgi den Wakker-Preis des Schweizer Heimatschutzes verliehen bekam.
«Die Gemeinde Turgi zeigt, wie sich eine kleine Agglomerationsgemeinde ohne pittoresken Ortskern im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten erfolgreich für eine qualitätvolle Siedlungsentwicklung einsetzen kann», hiess die Begründung des Heimatschutzes.
Das ehemalige Industriedorf hat sich dem Siedlungsdruck im Mittelland nicht kopflos gebeugt, sondern schon früh ein Leitbild geschaffen mit einer Bau- und Nutzungsordnung, welche die Entwicklung nachhaltig steuerte.
Buch mit Fachberichten und Fotos
Die städtebauliche Entwicklung Turgis der letzten 10 Jahre soll nun in einem Buch festgehalten werden. Die Gemeindeversammlung stimmt heute über einen Kredit von 44 500 Franken ab.
Entstanden ist die Idee einer Publikation im Gemeinderat, der sich anlässlich des Jubiläums zum Ziel gesetzt hat, die Entwicklung Turgis für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. Vorgesehen ist ein Buch mit Fachberichten und professioneller Fotodokumentation.
Die Bilder und Texte sollen mit Beispielen die Situationen darstellen, in denen neue Bauten mit den geschützten historischen Bauten zusammentreffen. Dazu zählen, laut Peter Heiniger folgende Beispiele: die Überbauung im Gut, die an die Spinnerei-Gebäude anschliesst.
Dazu sei eine Nutzungsstudie gemacht worden, damit die Industriebauten nicht erdrückt werden. Dann wurden mehrere Parkzonen unter Schutz gestellt: Im Park der Villa Sonnenblick ist eine Überbauung entstanden. Sowie die Überbauung Floraweg im ehemaligen Park der Villa Flora.
Bei den historischen Bauten ist die Gemeinde auf ein gutes Einvernehmen mit den Privatbesitzern angewiesen. Zur Erhaltung der Fabrikantenvillen musste viel investiert werden. «Das Bewusstsein für das historische Erbe scheint vorhanden zu sein», sagt Heiniger. «Viele Gebäude, die unter Schutz stehen, sind mittlerweile saniert worden.»
Gemeindeversammlung, Donnerstag, 6. Juni, 20 Uhr, Bauernhaus an der Limmat.