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Das «Royal» steht für bunten Stilmix und Vielfalt – diesen Beweis hat es zum Saisonabschluss erneut geliefert. Mit Gargaenpunk der französischen Band Magnetix und Kontrabass-Klängen der Band Big John Bates aus Vancouver endete das royale Jahr.
Magnetix, die inzwischen auf ein Trio angewachsene Band aus Bordeaux (F), wollten sie 2013 schon einmal einladen, erzählt Andi Hofmann von der Betriebsgruppe des Kulturbetriebs des Vereins Royal Baden. Damals hat es sich aber nicht ergeben. Jetzt sind die Franzosen da und praktizieren ein minimalistisches, wenn auch lautes Spiel mit ihren Instrumenten.
Hier ist Drummerin Agnès Lestorte die Frontfrau, optisch in der Bühnenmitte ins entsprechende Licht gerückt. Während ihre Sticks meist nur über die beiden grossen Trommeln wirbeln und das Hi-Hat nur wenig tangieren, biegt sich Sänger Stéphane Loustalot gerne nach vorne und lässt den Gitarrenhals beinahe den Bühnenboden küssen.
Bei Big John Bates aus Vancouver, schon einmal Gast im Royal, ist Brandy Bones das Showtalent. Ihr Kontrabass überragt die zierliche Frau bei weitem, dennoch hat sie ihr Instrument stets fest im Griff. Sie zupft es, hämmert darauf herum und stemmt es empor, um es in Richtung Royal-Bar zu hieven und dort weiter zu spielen.
Die Intensität und Inbrunst der Live-Perfomance dieser Band leben auch im «Royal» auf, auch wenn die dortige Bühne den ganz grossen Auftritt nicht zulässt. Aber der Kontrast zu Magnetix ist augenfällig – hier grundehrlicher Garagenpunk, dort ein kaum in Worte zu fassender Stilmix mit Eleganz, Wucht und Fülle. Mit Leanne LaBoucher haben die Kanadier neuerdings Verstärkung am Cello. Sie tritt im langen schwarzen Abendkleid und einer Hochsteckfrisur auf, während John Bates einen zerknautschten Frack trägt.
Beide Formationen haben, so unterschiedlich sie auch sein mögen, eines gemeinsam: Sie sind derzeit auf Europa-Tournee. So konnte es sich auch das «Royal»-Team leisten, sie nach Baden zu holen – als Abschluss der Saison 2014/15. Die kommende Saison, das hat die Betriebsgruppe – bestehend aus Patrick Tobler, Andi Hofmann, Markus Tellenbach, Tine Mudri, Manu Gauch, Marc Angst und Fränzi Biedermann – angekündigt, wird ihre letzte sein.
Wenn sie auf die vergangene zurückblicken, finden sie den bunten Mix gelungen, der Besucher im Alter von 20 bis 60 und von Baden und ausserhalb anspreche. Sie sind stolz darauf, wie sie in den vier Jahren Betrieb den guten Ruf des «Royal» aufgebaut haben und die Leute das besondere Flair des früheren Kinos schätzen. Von ihrem finalen Programm wissen sie schon jetzt, dass es die bewährte Mischung haben und vielleicht noch ein wenig experimentierfreudiger als ohnehin schon ausfallen wird.