Schneisingen
Ein Dorf ist auf der Suche nach Visionen

Die Arbeitsgruppen, die aus der Zukunftskonferenz entstanden sind, haben die Ergebnisse ihrer Überlegungen und Ideen präsentiert. Was sich als machbar erweisen könnte stellten die Arbeitsgruppen an der Ergebniskonferenz.

Annemarie Pelikan
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Sie hätten sich konkretere Resultate gewünscht (von links): Alpenrösliwirt Josef Meier, alt Gemeindeammann Markus Spuhler und Gemeinderat Max Brunner. Annemarie Pelikan

Sie hätten sich konkretere Resultate gewünscht (von links): Alpenrösliwirt Josef Meier, alt Gemeindeammann Markus Spuhler und Gemeinderat Max Brunner. Annemarie Pelikan

Im August 2010 traf sich eine grosse Schar von Schneisingerinnen und Schneisinger zur Zukunftskonferenz. Dabei wurden Ideen und Visionen fürs Dorfleben skizziert. Seither beschäftigten sich Arbeitsgruppen mit den Themenbereichen Wachstum/Arbeitsplätze, Schule/Betreuung, Jugendkonzept und Kultur, Ökologie/Landwirtschaft, Ortsbild/Dorfzentrum und dem Leitbild. Was sich als machbar erweisen könnte und welche Lösungsvorschläge erarbeitet wurden, stellten die Arbeitsgruppen an der Ergebniskonferenz vor.

Erhalten, was möglich ist

Die Teilnahme wie auch die Stimmung an der Ergebniskonferenz waren schon etwas weniger euphorisch. «Im Laufe der Gespräche wurde klar, dass sich viele, wenn auch gute Ideen einfach nicht von heute auf morgen umsetzen lassen. Dies scheint vielen die Lust am Mitgestalten unserer Gemeinde genommen zu haben», stellte Gemeindeammann Claudia Graf fest. «Wir können ja unser Dorf nicht neu erfinden, sondern wollen das, was gut ist erhalten und das was möglich ist verbessern.» Wie dies aussehen könnte, hat die Arbeitsgruppe Leitbild skizziert: Dieses soll jeder Altersgruppe entgegenkommen, über zehn Jahre Gültigkeit haben, mit Bildern des Dorfes angereichert sein und sich von andern Leitbildern abheben. Ein Thema war auch das fehlende Ortszentrum. Die Gruppe um Planer Paul Keller und Lucia Gillessen zeigte auf, dass der Platz rund ums «Alpenrösli» ideal für ein solches wäre, denn hier seien schon öffentliche Nutzungen und Bushaltestelle. «Wir plädieren für die Erschliessung mittels bestehenden Gestaltungsplanes Mitteldorf und die Prüfung von baulichen Lösungen, um das Dorfzentrum mit der grünen Wiese zu verbinden», erklärt Lucia Gillessen.

Eine ländliche Gemeinde bleiben

In Sachen Ökologie und Landwirtschaft sollen die Stärken der Gemeinde wie Lage und Landschaft, Natur, und Dorfbild erhalten werden. «Jegliche Massnahmen, welche die natürliche Vielfalt einschränken, sollen infrage gestellt, gemeindeeigenes Grundeigentum ausschliesslich extensiv bewirtschaftet und Waldrandaufwertungen umgesetzt werden», lauteten die Forderungen.

Die Vorschläge für das Jugendkonzept umfassten vier Meilensteine: Einsetzen einer Kerngruppe, gründen einer Jugendkommission, Optimierung des Jugendraumes und die Anstellung eines Jugendleiters. Um die Infrastrukturen optimal zu nutzen, sollte das jährliche Wachstum zirka 50 Personen umfassen. «Schneisingen soll eine ländliche Gemeinde bleiben, was mit entsprechenden Bauzonen, einer aktiven Landpolitik und der Existenz für die Landwirtschaft erreicht werden kann», sagte alt Gemeindeammann Markus Spuhler.