Am Wochenende standen in der Villa Langmatt der Whisky und die Musik im Zentrum des Geschehens. Dabei lernten die Gäste unter anderem, warum Whisky früher in Leichenzügen versteckt wurde und wofür die Bezeichnungen «High- und Lowlands» stehen.
Der Geschmack jedes Whiskys ist einzigartig. Datteln, ein Hauch von Meersalz oder gar der Duft einer frisch geteerten Strasse lassen sich beim Verkosten eines schottischen Single Malts erahnen. Der Verein «Freunde Museum Langmatt» bot die Möglichkeit, sich mit passender Musik in die Welt der edlen Spirituose zu vertiefen.
Wie Wogen im Sturme türmen sich die Melodiebögen – am inneren Auge ziehen Bilder der wilden Küste Irlands vorbei. Wir befinden uns mitten im Konzert des Trios Flair, die mit «Mélodies populaires irlandaises» des Schweizer Komponisten Frank Martin den Abend einleiten. Traditionelle irische Klänge treffen dabei auf komplexe Rhythmen, die von den drei Musikern mit erstaunlicher Leichtigkeit vorgetragen werden. Eine ungeheure Vielfältigkeit an Emotionen trägt die Musik in sich – Fröhlichkeit wechselt sich ab mit wehklagenden Momenten und fast schon träumerischen Passagen. So abwechslungsreich die Melodien, so unterschiedlich sind auch die verschiedenen Whiskys, welche an diesem Abend degustiert werden können. Bereits beim Riechen an der goldenen Flüssigkeit lassen sich die verschiedensten Geschmäcker erahnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dominiert beim einen Gläschen eine fruchtige Sherry-Note mit etwas Zitrone, so überrascht ein anderer Whisky mit einer guten Portion Torf und etwas Salz.
Doch bevor die Gäste zum Genuss der auserlesenen Brände kommen, erläutert der Badener Whiskyspezialist Martin Kuhn in seinem Vortrag die Herstellung und Geschichte des schottischen Nationalgetränks – gespickt mit allerlei amüsanten und lehrreichen Anekdoten. So weist der Fachmann darauf hin, dass die Bezeichnungen High- und Lowlands nicht etwa auf die Topografie Schottlands verweisen, sondern eine Referenz an die im 17. Jahrhundert geltenden Steuersätze sind. Und um die englischen Steuervögte zu täuschen, kam es vor, dass die schlauen Inselbewohner ihren Whisky in einem Leichenzug versteckten. Wobei erwähnt werden muss, dass eigentlich die Iren als Erfinder des Getränks gelten – die Schotten nehmen jedoch für sich in Anspruch, den Whisky erst trinkbar gemacht zu haben.