Künten, Fischbach-Göslikon, Niederwil und Stetten bilden einen Schulkreis. Um diesen an das System mit 6 Jahren Primarschule ist beabsichtigt, die Mittelstufe für Künten und Stetten künftig in Künten zu führen. Künten ist dafür, Stetten dagegen.
Mit 75 Ja, und damit einstimmig, hat die Gemeindeversammlung Künten dem Schulvertrag mit Stetten zugestimmt. Der Vertrag sieht vor, dass künftig das 5. und 6. Schuljahr für beide Gemeinden in Künten geführt werden. In Stetten war der Vertrag an der Gemeindeversammlung am 19. Juni abgelehnt worden. «Weil wir erwarten, dass in Stetten das Referendum ergriffen wird und der Vertrag an der Urne angenommen wird, hat der Gemeinderat beschlossen, ihnen den Vertrag zu unterbreiten», sagte Gemeinderätin Lea Müller.
Gemeindeammann Werner Fischer betonte mehrmals, wie wichtig die Abmachung für Stetten und Künten sei. «So können beide ihre Schulräume auslasten.» Kommt keine Einigung zustande, droht der Schulverband der vier Gemeinden auseinander zu zurbrechen. «Dann besteht sowohl für Künten wie für Stetten die Gefahr, dass wir leere Schulzimmer haben.» Künten hat bereits mit dem Schulverband Bremgarten Zufikon Kontakt aufgenommen. Kontakte bestehen aber auch mit der Nachbargemeinde Eggenwil. Anhand der Statistik zeigte Müller, dass die Schülerzahlen langfristig wieder zurück gehen dürften. Ohne die Aufteilung auf den Mittelstufenstandort Künten und den Oberstufenstandort Stetten würden wahrscheinlich beide Gemeinden die Forderungen des Kantons nicht mehr erfüllen. Auch deshalb könnte die Zukunft des Schulverbandes und damit der Schule im Dorf gefährdet sein. «Hier ist integriertes Denken nötig», sagte Gemeindeammann Fischer.
Dagegen hat der Gemeinderat die Satzungsänderungen für den Schulverband Reusstal Süd (Künten, Fischbach-Göslikon, Niederwil, Stetten) zurück gezogen. Dies hatte auch der Gemeinderat Stetten gemacht, nachdem der Schulvertrag mit Künten abgelehnt worden war. Sie sollen an der nächsten Gemeindeversammlung behandelt werden. In Fischbach-Göslikon stehen die Satzungen auf der Traktandenliste für die Gemeindeversammlung vom 24. Juni. «Ob der Gemeinderat darüber abstimmen lässt, ist noch offen», sagt Gemeindeschreiber Lukas Jansen.
Der Rechtsformänderung für das Alterszentrum hat die Gemeindeversammlung zugestimmt. Hier gab es 6 Nein und 3 Enthaltungen. Der heutige Gemeindeverband soll in eine gemeinnützige AG umgewandelt werden. Der Verband betreibt das Alterszentrum in Fislisbach. Aus der Versammlung wurde vor allem bemängelt, dass die Gemeinde an Einfluss verlieren könnte und dass in einer AG zu stark auf Gewinn und Aktienwert statt auf das Wohl der Bewohner geachtet werde. Weil mit Künten bereits 6 Verbandsgemeinden der Umwandlung in eine AG zugestimmt haben, wird diese auf jeden Fall vollzogen. Dies ist, so Gemeindeammann Werner Fischer, in den geltenden Satzungen des Gemeindeverbandes für das Alterszentrum Rohrdorferberg-Reusstal festgehalten.
Die Beschlüsse unterliegen dem fakultativen Referendum.