Die siebte Ausgabe des «One of a Million»-Festivals feierte einen träumerischen Abschluss.
Für acht Tage wurde die Stadt Baden zu einer grossen Bühne für Musiker aus aller Welt. Am Samstagnachmittag neigte sich die siebte Ausgabe des «One of a Million»-Festivals bereits wieder dem Ende zu. Gleich an drei verschiedenen Locations gab es zum Schluss noch einmal ganz besondere musikalische Leckerbisse zu geniessen.
Durch die Fenster treten die Sonnenstrahlen ins altehrwürdige Gemäuer und tauchen die Sebastianskapelle in warmes Licht. Annakin gibt hier gerade ein Spezialkonzert. Die gebürtige Badener Sängerin erschafft in Begleitung von Cello und Piano eine fast schon magische Atmosphäre. Mit ernstem Blick und streng nach hinten gebundenem Haar steht sie da – die ausdrucksstarke Mimik und ihre schwebende Stimme ergänzen sich auf wundersame Weise. Hierbei zeigt Annakin durchaus Mut zu Experimenten. Teilweise wird sie von einem sechsköpfigen Männerchor begleitet, was der Musik eine besondere Tiefe verleiht und die Zuschauer in völlig neue Klangwelten eintauchen lässt.
Nach tosendem Applaus lässt sich Annakin noch zu einem letzten Lied hinreissen: «Das, was jetzt kommt, habe ich noch nie gemacht.» Ganz ohne Begleitung steht sie da – nur ein paar mit Wasser gefüllte Weingläser vor sich. Langsam streicht sie über die Ränder und entlockt dem ungewohnten Instrument äusserst helle Klänge, die sich wunderbar mit ihrer Stimme ergänzen; ein wahrlich magischer Moment an diesem Festival.
Weiter führt der Weg der Limmat entlang ins Bäderquartier. Bereits als die ersten Töne verklungen sind, strömen noch immer Festival-Gäste in den edlen Saal im ersten Stock des «Goldenen Schlüssels» und lassen sich von den treibenden Rhythmen von «Lou Ees» mitreissen. Der virtuose Gesang und die Gitarre sind mit viel Hall unterlegt und bilden das Zentrum des musikalischen Geschehens. Ergänzt wird der verspielte Dream-Pop mit einer guten Portion Soul und sanften Synthie-Klängen. Man sitzt auf dem knarrenden Parkettboden und lauscht der Musik, teilweise mit geschlossenen Augen, bevor es für ein letztes Konzert ins Atrium-Hotel Blume geht.
Dort sind die Gäste auf fünf Stockwerke verteilt, einige studieren noch die Speisekarte an den edel gedeckten Tischen, andere haben es sich auf der Treppe gemütlich gemacht. Die beiden Musiker von «T. S. Eliot Appreciation Society» sind auch Geschichtenerzähler: Mit seinen amüsanten Kommentaren entlockt der Sänger den Anwesenden immer wieder ein Lächeln. Musikalisch präsentieren sich die beiden dabei wild und ein bisschen verrückt – da wird auch der Brunnen inmitten des Hotels kurzerhand zur Bühne umfunktioniert. So verschieden die drei Konzerte am letzten Tag des «One of a Million» waren, sie werden noch lange in Erinnerung bleiben.