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Am Wochenende findet der wichtigste Nachwuchsschwingertag im Kanton Aargau statt. Auf den Kantonal-Jungschwingertag vom Wochenende freut sich Lokalmatador Florian Hitz am meisten.
Fleissig wird seit Mittwoch auf der Wiese neben dem Untersiggenthaler Gemeindehaus gearbeitet: Die Helfer bauen Festzelt, Gästetribüne, Verpflegungsstände sowie eine Wettkampfarena für rund 250 Schwinger und über 1000 Besucher.
«Wir werden am Wochenende den wichtigsten Nachwuchsschwingertag im Kanton Aargau durchführen», führt Andreas Beier, OK-Präsident, aus. «Das Fest vom Sonntag steht im Zeichen der Jugend», so Beier.
Das freut einen besonders: Florian Hitz, Jahrgang 1999 und Oberstufenschüler aus Untersiggenthal. Seit vier Jahren trainiert er jede Woche in der Schwinghalle in Brugg. Florian hat schon verschiedene Erfolge im Sägemehl feiern können. 22 Auszeichnungen, sogenannte Lorbeerzweige, hat er in seiner jungen Karriere gewonnen. Im Mai holte er in Liestal sogar seinen ersten Schwingfestsieg.
Ein Schaf für die Kategoriensieger
Auf den Wettkampf vom Sonntag freut sich Florian Hitz schon lange. «Zum ersten Mal schwinge ich in Untersiggenthal», sagt der 157 Zentimeter grosse und 57 Kilo schwere Jungathlet. «Viele meiner Verwandten und Freunde kommen ans Fest.» Natürlich freut ihn auch der Gabentempel. «Der verspricht besonders viel.» Jeder Jungschwinger darf am Abend einen Preis aus dem Gabentempel auswählen. Die Besten in den fünf Alterskategorien erhalten ein Schaf.
Gabenchef Werner Pulfer ist stolz, dass es dem OK gelungen ist, schöne Preise zusammenzustellen. So stehen auch Glocken und Holzschnitzereien oder Sporttaschen und Einkaufsgutscheine zur Auswahl. «Dieser Gabentempel ist nur dank Unterstützung unserer Sponsoren und Gönnern möglich geworden», sagt Pulfer.
Es sei wichtig, der Jugend für ihren Einsatz etwas Besonderes zu schenken. Das motiviere die Jungschwinger weiter zu trainieren. «Der Nachwuchs sollte zwar nicht mit teuren Preisen verwöhnt werden. An einem so wichtigen Fest wie in Untersiggenthal darf man aber schon mal etwas mehr bieten.»
Was macht überhaupt ein Jungschwinger, wenn er ein Schaf gewinnt? Pulfer lacht: «Die wenigsten können das Schaf nach Hause nehmen. Sie werden nach einem Siegerbild das Tier dem Züchter zurückverkaufen, und dafür einen schönen Batzen auf ihr Sparkonto legen.» Florian Hitz neben ihm nickt und strahlt über beide Backen. Zu viele Gedanken wolle er sich darüber noch nicht machen, wie er versichert. Seine Konzentration gilt ganz dem Wettkampf vom Sonntag.
Schwingen hat hier Tradition
Wenn am Sonntag die 250 Jungschwinger aus der Nordwestschweiz in die Zwilchhosen steigen, erlebt die Schwingtradition in Untersiggenthal eine weitere Fortsetzung. Das Dorf gilt in der Region als heimliche Schwingerhochburg. Wiederholt brachten es Sägemehl-Athleten aus dem Dorf zu grossen Erfolgen.
So gehörte in den 50er- und 60er-Jahren der verstorbene Josef Beier als Eidgenosse zu den «ganz Bösen» im Land. Sohn Andreas, OK-Präsident, war in den 90er-Jahren ein erfolgreicher Kranzschwinger, genauso wie Gabenchef Werner Pulfer. Heute zählt der 26-jährige Christoph Bieri vom Steinenbühl als zweifacher Eidgenössischer Kranzschwinger zu den national stärksten Athleten.