Das Kinder- und Jugendtheater «Lampefieber» präsentierte im ThiK sein neustes Stück. «Wunsch Frei Sein», so der Titel, zeigte auf vielfältige Weise, was Kinder und Jugendliche heute beschäftigt.
Eltern, Grosseltern und Freunde sind gekommen, um die neuste Produktion der Nachwuchsschauspieler von «Lampefieber» zu sehen. Die Scheinwerfer tauchen die Bühne des ausverkauften Theaters im Kornhaus in weiches Licht, als ein junges Mädchen ans Rednerpult tritt und in Englisch eine flammende Rede für mehr Liebe hält. Die Reise durch die Welt der Wünsche und Hoffnungen der jungen Generation beginnt.
Es ist ein abwechslungsreiches und emotionales Programm, das Bewegungsschauspielerin Simona Hofmann und ihr Team zusammen mit Jugendlichen zwischen sechs und sechzehn Jahren auf die Beine gestellt haben. Dabei bleiben sie ihrem Motto – bildstark, experimentell, poetisch – auch in diesem Jahr treu. «Wunsch Frei Sein» nennt sich das Stück, in dem die Nachwuchsschauspielerinnen und Schauspieler in kurzen, eindrücklichen Episoden ihr Talent unter Beweis stellen. Ob mit Akrobatik, Gesang oder Slapstick-Comedy in Tradition der berühmten Laurel & Hardy – die Vorstellung mag in jedem Moment zu überzeugen.
Im Mittelpunkt stehen Themen, welche Kinder und Jugendliche beschäftigen: Bewerbungsgespräche oder das Leben als Digital Native werden in kreativer Art und Weise aufgegriffen und dargestellt. So formen Turnerinnen mit ihren Körpern Worte und das Schwarzlicht verwandelt Kinderhände in Vögel, die ihren Weg in die Freiheit suchen. Auch Slam-Poetry findet den Weg auf die Bühne – in Form einer spitzen Rhetorik über die Verblassung der Deutschen Sprache und Probleme, welche die Digitalisierung mit sich bringt. Eindrücklich ist auch, wie zwei Mädchen von der Flucht ihres Vaters aus Algerien und seinen Erfahrungen als Einwanderer erzählen und ihre Hoffnung für die Zukunft formulieren: «Ich wünsche mir, dass die Schweiz mehr Flüchtlinge aufnimmt und Verständnis hat.»
Vor Beginn hielt Geri Müller eine kurze Rede samt kleiner Schauspieleinlage zur Thematik des Theaters. «Ich habe mir überlegt, was für einen Wunsch ich hätte: Statt die Haare in der Suppe, soll man nach Perlen suchen», so der Badener Stadtammann. Er dankte Simona Hofmann und ihrem Team für das Engagement: «Sie haben den Kindern einen Raum geboten, um sich zu entwickeln und auf der Bühne zu verwirklichen.» Diese Möglichkeit haben sie genutzt: Woche für Woche übten sich die Jugendlichen in Akrobatik, Gesang und Pantomime – das Resultat wurde an diesem Wochenende von den Zuschauern mit tosendem Applaus gewürdigt.