Nach bestandener Bewährungsprobe ist das neue Schulhaus Goldiland Obersiggenthal eingeweiht worden.
«Welch schöner Tag», stellte Obersiggenthals Frau Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler bei der Einweihung des Schulhauses Goldiland fest, die von den «Blues Kidz» musikalisch eröffnet wurde. «Wir dürfen heute einen Tag erleben, der in die Geschichte von Obersiggenthal eingehen wird. Träume sind Schäume heisst es. Zum Glück bleiben nicht alle Träume Schäume. Wir stehen heute vor einem Traum der Gemeinde.»
In die Realität gerückt der Traum vom neuen Schulhaus mit der Erarbeitung von Grundlagen durch eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Linus Egger 2016. Im Januar 2020 habe eine Jury das Projekt «Louise» von Schwabe Suter Architekten GmbH (Zürich) als Sieger erkoren; im folgenden September der Einwohnerrat einen Kredit von 11,4 Millionen Franken bewilligt. Und im November darauf genehmigten die Stimmberechtigten Projekt und Kredit.
«Und jetzt sehen Sie ‹Louise› vor sich», wandte sich Bettina Lutz Güttler an die Bevölkerung und die Gäste, unter ihnen Bildungsdirektor Alex Hürzeler und Vertreterinnen und Vertreter von Nachbargemeinden. «Nach dem Spatenstich im Januar 2022 haben sich Handwerker die Klinke in die Hand gegeben. Vor den Sommerferien wurde das Gebäude übergeben, und seit 14. August ist es mit Leben gefüllt.» Acht Primarschulklassen gehen hier zur Schule.
Bettina Lutz Güttler dankte den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern und allen Beteiligten, insbesondere Architektin Nathalie Ender und Bauleiterin Rebekka Rossi. «Das neue Schulhaus zeigt, dass bei uns grosser Wert auf Ausbildung gelegt wird», betonte sie. «Es ist ein Gebäude für die Zukunft und ein Begegnungsort; ein Ort, an dem man für das Leben lernt – auch im Umgang miteinander – und es ist ein Ort, an dem Träume geboren werden.»
«Sorge tragen zur Volksschule»
«Die Einweihung eines Schulhauses ist ein wichtiger Moment», so Regierungsrat Alex Hürzeler. Er dankte den Goldiland-Kindern für ihre Vorführungen und sagte, an die Schülerinnen und Schüler gewandt: «Ihr werdet Euch in einigen Jahrzehnten an diesen Tag erinnern.» Bildung habe im Aargau einen grossen Stellenwert, betonte er und erinnerte an die Ursprünge der Schulgesetzgebung und die Aufgabenteilung zwischen Kanton und Gemeinden.
Der Wandel im Unterricht und in der Gesellschaft komme auch in einem Schulgebäude zum Ausdruck, stellte er fest und lobte das neue Schulhaus als modern und zeitgemäss. «Die Schule muss heute flexibel und kreativ sein. Sie vermittelt mehr als Wissen.» Sie habe auch eine Integrationsaufgabe.
«Wir haben im Aargau eine Volksschule für alle, die von allen getragen wird», so der Bildungsdirektor. «Wir wollen ihr Sorge tragen.» Er gab der Hoffnung Ausdruck, dass das neue Schulhaus ein Ort der Freude, der Kreativität und der Inspiration werde, an dem alle Kinder und ihre Werte gefördert werden.
«Der Bau eines Schulhauses ist für Architekten eine besonders schöne Aufgabe», erklärte Architektin Nathalie Ender. «Ziel war es, nicht bloss ein funktionierendes Gebäude zu bauen, sondern einen Ort, an dem sich Schülerinnen und Schüler entfalten können.»
Dass das gelungen ist, kam in den Reaktionen der Bevölkerung bei der Besichtigung zum Ausdruck. Auch die Schülerinnen und Schüler sind offensichtlich begeistert, wie jedenfalls Gesamtschulleiter Bruno Glettig berichtete.
Als «toll» empfunden werde beispielsweise der Lift, als «weniger toll» jedoch, dass man ihn nicht benutzen dürfe. «Schon cool» seien auch die elektronischen Wandtafeln, und als «total gut» beurteilt würden die «goldenen» Sicherheitsstreifen auf den Treppen. Schliesslich müsse es doch etwas Gold haben, wenn das Schulhaus schon Goldiland heisse.