Im stillgelegten Thermalbad wurde das Überblickswerk «Stadtgeschichte Baden» vorgestellt
Sanfte Klänge eines Saxofons hallen durch das Bäderquartier – auf dem Kurplatz vor dem Hotel Blume haben sich Dutzende Interessierte versammelt, um an der Vernissage des neuen Buches über die Badener Stadtgeschichte teilzunehmen. Doch von den Autoren keine Spur, bis schliesslich ein Portier, verkörpert durch Schauspieler Walter Küng, in Uniform auftaucht. Auf amüsante Art und Weise entführt er die Gäste ins Jahr 1910, als ein Salzburger Raubmörder sein Unwesen trieb und die Badener Polizei sich mit einem durchgebrannten Ochsen beschäftigen musste. Dann endlich ist es so weit – in einer Pferdekutsche erreichen die lang erwarteten Gäste den Kurplatz und bahnen sich den Weg in Richtung Therme.
Dass der Anlass im stillgelegten Thermalbad stattfindet, ist denn auch kein Zufall: «Es gibt in Baden viele historische Orte», so Stadträtin Daniela Berger zu Beginn der Vernissage, «dieser hier ist ganz speziell». Und wahrlich ist es ein sonderbares Gefühl, im leeren, weiss geplättelten Bassin den Geschichten der vier Autoren zu lauschen. So hat das Team für das neue Buch fünfzehn Personen porträtiert, welche die Stadt Baden geprägt haben. «Zwei weisse Deckel, die 2000 Jahre Geschichte zusammenhalten», beschreibt Archäologin und Mitautorin Andrea Schaer die eher unspektakuläre Aufmachung des Werkes, das mit einem blauen Band umgeben ist.
Von der Zeit des Aque Helveticae bis zum heutigen Tag reichen die Erzählungen und Illustrationen. «Wir haben bewusst versucht, die Geschichte von oben und unten zu beleuchten», erklärt Historiker Fabian Further. So erfahren die Gäste an diesem Nachmittag unter anderem von Angelo Gaiffi, der Jahrzehnte als Verwalter des Brisgi tätig war. Und bevor es nun hiess wieder nach Hause zu gehen, konnten die Gäste ihr eigenes Exemplar des geschichtsträchtigen Buches von den Autoren signieren und den lauen Nachmittag im grün bewachsenen Innenhof des Thermalbades gemütlich ausklingen lassen.