Am sechsten Tanzfest gibt es eine Stadtführung mit Tanzeinlagen.
Menschentrubel und viel Gedränge ist man sich beim Samstagseinkauf gewohnt, doch am vergangenen Samstag wurde der Einkauf zum Erlebnis. Überall in der Stadt verteilt wurden Plätze und Strassen zu Tanzbühnen. Zum sechsten Mal fand das Tanzfest in Baden statt. Neu im Programm stand ein Tanzstadtrundgang. An vier verschiedenen Standorten wurde eine zum Platz passende Tanzeinlage gezeigt. «Man lernt die Geschichte der Stadt kennen und bekommt gleichzeitig eine Show geboten», sagt Connie Fauver, lokale Fest-Koordinatorin: Zusammen mit der Stadtführerin Ursula Dietrich geht die Reise durch die Geschichte der Stadt los.
Auf dem Theaterplatz erwartet die Seiltänzerin Nadine Tobler das Publikum bereits aus luftiger Höhe. Bereits im 17. Jahrhundert genossen die Menschen auf diesem Platz Theatereinlagen im Parterre des einstigen Schützenhauses. Da die Decke aber so niedrig war, mussten die Schauspieler oftmals in den Knien spielen. Ganz anders sieht es bei Tobler aus, geschickt mit voller Körperspannung bewegt sich die Seiltänzerin zu Musik über einen dünnen Draht. Lebhaft und leidenschaftlich geht es in der Unteren Halde zu.
Im einstigen lebhaften Handwerkers Quartier tanzen Debby Saputo und Manuel Mühlebach den brasilianischen Tanz Zouk. Energetisch und zugleich spielerisch bewegen sich die beiden Tänzer und inszenieren dabei eine romantische Szene. Ganz anders geht es hingegen beim Beinhaus neben der Kirche zu und her. Die beiden Basler Breakdancer Timo Paris und Andrea Biel zeigen dem Publikum Hals und Bein brechende Verrenkungen. Auf der einstigen Hauptverkehrsachse des Mittelalters – dem Cordulaplatz, endet der bewegte Stadtrundgang. In traditionelle Trachten gekleidet bietet die Choreografin und Tänzerin YoungSoon Cho Jaquet zusammen mit Elénore Heiniger und Héloise Fracheboud eine Kombination zwischen Tradition und zeitgenössischem Tanz.
Während Fracheboud jodelt, reagieren die beiden Tänzerinnen auf ihre Stimme. Doch nicht nur auf dem Stadtrundgang begegnet man Tänzern. Wer nichts ahnend in der Badstrasse umherschlendert wird auf einmal von einer tanzenden Menschenschlage überrascht. «Rund 150 Personen haben sich für die Dancing Line gemeldet, auch ganz viele Kinder», sagt Fauver. So verwandelt sich die beliebte Einkaufsmeile für rund drei Minuten in eine riesige Tanzbühne.