Baden
Eine Statistik zeigt, wie fleissig man in Baden recycelt

473 Kilogramm Abfall verursachte 2013 ein Badener Einwohner durchschnittlich – gleich viel wie vor knapp 30 Jahren. Ein Blick auf die Zusammensetzung dieser Zahl zeigt aber, dass der Anteil des Hauskehrichts stark abgenommen hat.

Stefanie Suter
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Stefanie Suter

Die Badener Bevölkerung folgt dem Trend, wieder verwertbare Stoffe separat zu entsorgen: So landeten 1985 noch 88 Prozent des gesamten Abfalles im Hauskehricht. Heute macht der Hauskehricht 59 Prozent oder 279 Kilogramm pro Person aus – die restlichen 41 Prozent werden wieder verwertet: An Grüngut sammelte der Badener Werkhof im letzten Jahr 80 Kilogramm pro Person ein. Der Anteil an Eisen, Papier/Karton, Alu/Blech und Altglas betrug im letzten Jahr 114 Kilogramm pro Einwohner.

Und was passiert mit dem Plastik, der noch immer im Kehrichtsack landet, aber eigentlich recycliert werden könnte? «Momentan werden auf Bundesebene sowohl das Umweltschutzgesetz als auch die technische Verordnung über Abfälle revidiert. Bis Ende 2015 sollte klar sein, ob und welche neuen Vorschriften für den Bereich Kunststoff gelten», sagt Thomas Stirnemann, Leiter Werkhof. «In Baden überprüfen wir zurzeit, ob ein Angebot für Kunststoffsammlungen sinnvoll ist.» Er sei natürlich interessiert, ein zeitgemässes und nachhaltiges Angebot zu schaffen, sagt Stirnemann. Wichtig beim Recycling sei aber, dass man genau wisse, was wie verwertet werde und ob wirklich ein ökologischer Mehrwert entstehe: «Man sollte bis zum Schluss den Überblick haben, was mit den Abfällen geschieht.»

Im Grossraum Aarau kann die Bevölkerung mit Kunststoffsammelsäcken (Nordwestschweiz vom 17. Januar) Plastikabfälle bereits sammeln und zu einer speziellen Entsorgungsstation fahren. Solche private Sammelinitiativen brauchen aber eine Konzession der Behörde, da diese Abfälle Bestandteil des Siedlungsabfalls sind.

Auch der Grossverteiler Migros hat in Sachen Plastikabfällen reagiert: Kunststoffflaschen, aber auch CDs und DVDs können seit Anfang Januar in den Filialen abgegeben werden. Bis im Mai kann man Plastikflaschen auch in allen Coop-Filialen entsorgen. Zudem nehmen die Detailhändler elektronische Geräte, Batterien, Milch- und PET-Flaschen entgegen. 2012 gaben Kunden beispielsweise bei der Migros 240 Millionen PET-Flaschen zurück.

Um Altglas, Blechbüchsen und Aludosen zu entsorgen, stehen in der ganzen Stadt 15 Sammelstellen zur Verfügung. Alteisen, Grubengut. Öle, Styropor und Tierkadaver kann die Bevölkerung am Entsorgungsplatz Im Grund abgeben und das Altpapier und Karton werden zehn Mal pro Jahr eingesammelt. Sonderabfälle wie Farbreste, Chemikalien oder Medikamente können in Drogerien abgegeben werden.