Der Einwohnerrat gab grünes Licht für einen Kredit von 1,7 Millionen Franken: Somit wird das Hallenbad in der nächsten Wintersaison wieder zur Verfügung stehen. Die Zukunft der Gesamtanlage, zu der auch das Gartenbad gehört, ist aber nach wie vor ungewiss.
Der Einwohnerrat von Obersiggenthal hat dem Kredit von 1,7 Millionen Franken für die Sanierung der Tragkonstruktion der Hallenbaddecke zugestimmt. Der Entscheid kam mit 30 Ja-Stimmen gegen 6-Nein-Stimmen und einer Enthaltung deutlich zustande.
Das beliebte Hallenbad, das zusammen mit dem Aussenbad jährlich 100000 Besucher verzeichnet, steht seit Herbst nicht mehr offen, weil die Decke einsturzgefährdet ist. Aus Sicherheitsgründen hatte sich der Gemeinderat für die Schliessung auf unbestimmte Zeit entschieden. Nun sieht der Zeitplan vor, das Hallenbad in der zweiten Jahreshälfte 2020 wiederzueröffnen. Gleichzeitig wurden vor einigen Wochen die Arbeiten für ein neues Vorprojekt für die Gesamtsanierung des Hallen- und Gartenbades aufgenommen. Vergangenes Jahr hatte der Einwohnerrat einen Kredit von fast 14 Millionen Franken an den Gemeinderat zurückgewiesen. Das neue Vorprojekt soll dem Einwohnerrat kommenden Mai vorgelegt werden.
SVP: "Ja, aber nicht zu jedem Preis"
Als einzige Fraktion hatte die SVP für die Sanierung der Decke die Nein-Parole beschlossen. "Wir unterstützen das Hallenbad, aber nicht zu jedem Preis", sagte Fraktionspräsident Eugen Paul Frunz. Und er sagte: "Für mich ist der angebliche Standortvorteil, der das Bad unserer Gemeinde bringt, nicht ersichtlich." Vielmehr liefere Obersiggenthal einen Standortvorteil für die ganze Region. Frunz forderte darum eine Beteiligung der umliegenden Gemeinden am Bad.
Gemeinderat: "Der Renomméverlust wäre enorm"
Dazu sagte der zuständige Gemeinderat Peter Stucki (SP) am Rande der Sitzung, der Gemeinderat wolle, dass sich die umliegenden Gemeinden an den Betriebskosten beteiligen. Entsprechende Gespräche seien im Gang. "Aber so lange wir nicht wissen, wie die Zukunft des Bades aussieht, können wir keine Forderungen stellen." Zur drohenden Schliessung des Bades im Falle eines Neins zum Kredit, sagte er: "Der Renomméverlust für unsere Gemeinde wäre enorm, wenn wir das Bad nicht erhalten könnten."
Die FDP unterstütze den Kredit mehrheitlich, wie Peter Marten erklärte. "Der schlechte Zustand der Decke hat uns in diesem Ausmass überrascht", sagte er zu Fotos, die den Fraktionen vorgelegt worden waren. Ein Ja zur Sanierung der Decke sei nicht gleichbedeutend mit einem Vorentscheid für die Gesamtsanierung, hielt er fest.
CVP/BDP, Grüne und SP standen vorbehaltlos hinter dem Kredit. Urs Müller (Grüne): "Eine Verzögerung hätte negative Konsequenzen. Die Schule müsste einen weiteren Winter mit einem Notprogramm durchkommen."
Dies wird dank des Entscheid des Einwohnerrates nun nicht notwendig sein, zumindest kurzfristig. Die Zukunft des Hallen- und Gartenbades wird aller Voraussicht nach im Jahr 2020 entschieden.