Wettingen
Einwohnerrat gibt grünes Licht für Tägi-Sanierung

Der Einwohnerrat hat am Donnerstabend das Kreditbegehren von 46,5 Millionen Franken für die Sanierung des Tägi genehmigt. Das Volk entscheidet am 27. November.

Sabina Galbiati und Carla Stampfli
Drucken
Nach der Sanierung: Vorplatz und Eingangsbereich des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard. zvg/Visualisierung

Nach der Sanierung: Vorplatz und Eingangsbereich des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard. zvg/Visualisierung

zvg

Mit 38 Ja- zu 4 Nein-Stimmen hat der Wettinger Einwohnerrat am Donnerstagabend dem Kreditbegehren in Höhe von 46,5 Millionen Franken für die Sanierung des Sport- und Erholungszentrums Tägerhard zugestimmt. Es war das bisher grösste Geschäft, über das der Einwohnerrat seit seinem Bestehen zu entscheiden hatte. Entsprechend ging dem letztlich klaren Ja eine gut zweistündige Diskussion voraus.

In der Debatte stellte sich insbesondere die Frage, ob die Gemeinde dieses Generationenprojekt tatsächlich finanzieren kann, ohne den Steuerfuss zu erhöhen. Alain Burger (SP) gab namens der Finanzkommission zu bedenken, dass die Schulden massiv steigen werden, und man den kommenden Generationen keinen Schuldenberg hinterlassen dürfe. Der Gemeinderat hält in der Vorlage fest, dass aufgrund der heutigen Planergebnisse allein aufgrund der Tägi-Sanierung keine Steuerfusserhöhung nötig sei. Doch die Einwohnerräte fragten sich, ob die Kosten für die Sanierung tatsächlich bei 46,5 Millionen Franken gehalten werden können. Der zuständige Gemeinderat Roland Kuster (CVP) sagte: «Mit einem strengen Projektmanagement können wir dieses Risiko im Griff haben.» Zudem werde man den Bagger erst auffahren lassen, wenn sicher sei, dass die 46,5 Millionen Franken nicht überschritten würden. Der Einwohnerrat will bei den Kosten aber auf Nummer sicher gehen. Die SVP-Fraktion stellte deshalb den Antrag, dass die Finanzkommission vom Gemeinderat regelmässig über die Kostenentwicklung der Sanierung informiert wird. Der Rat stimmte dem Antrag mit 34 Ja- zu 13 Nein-Stimmen zu. Dagegen wurde der Antrag für ein «Kostendach» per Stichentscheid abgelehnt: «Der beantragte Kredit stellt bereits ein Kostendach dar», sagte Einwohnerratspräsident Paul Koller (CVP).

Bei allen Zweifeln, welche die Einwohnerräte bezüglich Kosten und steigenden Schulden hatten, betonten sie in ihren Voten, dass das vorliegende Projekt überzeuge und dem entspreche, was Volk und Einwohnerrat 2014 verlangt hatten, als sie dem Projektierungskredit für die Ausarbeitung der Tägi-Sanierung zustimmten. Wettingen könne sich damit als Sportstätte behaupten.

Am 27. November wird das Wettinger Volk über die Vorlage befinden. Sagt es Ja zum Kreditbegehren, sollen die Bauarbeiten im Mai 2018 beginnen.

Die weiteren Traktanden

Während das Kreditbegehren für die Sanierung des „Tägi“ viel zu reden gab, war das bei den übrigen Geschäften, die auf der Traktandenliste standen, nicht der Fall: So bewilligte der Einwohnerrat einstimmig die Aufnahmen der Gemeinde Bergdietikon in die Zivilschutzorganisation Wettingen-Limmattal sowie in den Regionalen Bevölkerungsschutz Wettingen-Limmattal. Ebenso wurden die jeweils zugehörigen neuen Gemeindeverträge über die Zusammenarbeit ohne Wenn und Aber angenommen. Die Gemeinden Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach, Würenlos und Bergdietikon entscheiden an ihren jeweiligen Gemeindeversammlungen über den Beitritt und die Vertragswerke.

Des Weiteren nimmt der Gemeinderat zwei Postulate entgegen: eines der Fraktion SVP und eines der Fraktion FDP. Ersterer verlangt von der Exekutive, die Schulpflegeentschädigungen zu reduzieren. Dies in Anbetracht des Stellenantritts des Geschäftsleiters der Schule, der am 1. Januar 2014 seine Arbeit aufgenommen und einen Teil der Aufgaben der Schulpflege übernommen hat. Mit dem zweiten Antrag soll der Gemeinderat ein Konzept erarbeiten, das sich mit der Zusammensetzung der Schulpflege auseinandersetzt. So soll beispielsweise die Schulpflege von aktuell sieben auf neu fünf oder drei Mitglieder per Amtsperiode 2018/2021 reduziert werden. Begründet wird das Postulat mit der Einführung der Geschäftsleitung, wodurch sich die Aufgaben für die Schulpflegemitglieder geändert haben: Die Schulpflege könne sich nun auf die strategische Ausrichtung der Schule Wettingen fokussieren, während das operative Tagesgeschäft von der Geschäftsleitung mit Unterstützung der Schulleitungen wahrgenommen werde, heisst es im Antrag.