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Aus Spargründen unterstützt die Gemeinde das Frauenhaus auch im neuen Jahr nicht. Der Gemeinderat vertritt die Ansicht, dass der Kanton eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen habe. Einwohnerrätin Lea Schmidmeister (SP) ist damit nicht zufrieden.
Die finanzielle Situation in Wettingen ist angespannt. Deshalb kann die Gemeinde das Frauenhaus Aargau-Solothurn auch 2019 nicht unterstützen. Oder wie es der Gemeinderat ausdrückt: «Die finanzielle Situation lässt nicht zu, Steuergelder im Giesskannenprinzip überall dort zu verteilen, wo grundsätzlich sinnvolle Leistungen erbracht werden.»
So die Antwort auf eine Interpellation der beiden Fraktionen SP/Wetti-Grüen und EVP/Forum 5430, die von der Gemeinde wissen wollten, ob sie vorhabe, für das Frauenhaus Aargau-Solothurn einen Betrag von 10 000 Franken in das Budget 2019 aufzunehmen.
«Wir nehmen diese Antwort zur Kenntnis», sagt dazu Lea Schmidmeister, Einwohnerrätin und Co-Fraktionspräsidentin SP/Wetti Grüen. Doch: «Wir werden uns weitere Schritte überlegen.» Diese seien zwar noch nicht spruchreif, aber das Ziel beider Fraktionen sei, dass wieder ein Beitrag an das Frauenhaus ins Budget aufgenommen werde.
2015 wurde der bis dahin regelmässig ausgerichtete Betrag im Rahmen der Sparmassnahmen gestrichen. Klammheimlich, so Schmidmeister: «Wir haben das erst dieses Jahr bemerkt — und waren sehr überrascht.»
Der Gemeinderat ist in seiner Antwort der Meinung, dass der Kanton eine ausreichende Finanzierung sicherzustellen habe. Er habe Kenntnis davon, dass zwischen dem Kanton, vertreten durch den kantonalen Sozialdienst sowie die Opferhilfe, und dem Frauenhaus eine Leistungsvereinbarung bestehe. Ausserdem unterstütze die Gemeinde einige Institutionen, die auch einen Beitrag zum Schutze von Betroffenen erbringen; darunter Pro Juventute Aargau, die Mütter- und Väterberatung Baden oder den Verein Pflegekind Aargau. (cla)