Öffentlicher Verkehr
Elektrobus statt Diesel: Kanton unterstützt Badener Projekt

Ab nächstem Jahr fahren vier Elektrobusse auf die Badener Baldegg. Der Kanton Aargau beteiligt sich mit knapp 1,5 Millionen Franken.

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Ein Elektrobus in der RVBW-Busgarage in Wettingen. (Archiv)

Ein Elektrobus in der RVBW-Busgarage in Wettingen. (Archiv)

Sandra Ardizzone

Der Verwaltungsrat der Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen (RVBW) hat in seiner Flottenpolitik beschlossen, künftig sämtliche Stadtbuslinien elektrisch zu betreiben. Die Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren soll schrittweise erfolgen.

Den Anfang bilden zwei Innovationslinien, mit welchen die RVBW erste betriebliche Erfahrungen zur Elektromobilität sammeln wollen. Die RVBW-Linie 8 zwischen Neuenhof und Wettingen wird bereits seit Mitte Dezember 2019 versuchsweise für zwei Jahre mit einem Elektrobus betrieben.

Nun möchte die RVBW auf ihrer Linie 5 von der Baldegg Baden via Bahnhof Baden zum Äusseren Berg nach Ennetbaden vier neue Elektrobusse einsetzen. Die derzeit auf dieser Linie fahrenden Dieselbusse haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssen in Kürze ersetzt werden. Das Projekt wird von der RVBW in enger Zusammenarbeit mit der ABB durchgeführt und wurde vom Bundesamt für Energie als unterstützungswürdiges Leuchtturmprojekt eingestuft.

1,5 Millionen vom Kanton

Der Kanton Aargau beteiligt sich mit knapp 1,5 Millionen Franken an den Investitionskosten für die Ladeinfrastruktur. Der Regierungsrat hat an seiner Sitzung vom 1. Juli den entsprechenden Verpflichtungskredit zu Lasten der Spezialfinanzierung öV-Infrastruktur beschlossen. Die Umstellung der Linie 5 ist per März 2021 geplant.

Der Beschluss des Regierungsrats ist zum jetzigen Zeitpunkt notwendig, damit die RVBW die notwendige Zusicherung erhält und die Fahrzeuge beim Hersteller verbindlich bestellen kann. Im Mehrjahresprogramm öffentlicher Verkehr 2020, das vom Grossen Rat Anfang Dezember 2019 genehmigt wurde, ist dargelegt, dass vor allem in den urbanen Räumen im Kanton Aargau Potential für Elektrobusse besteht.

Batterie innert sechs Minuten geladen

An den beiden Endhaltestellen wird jeweils eine Ladestation mit einer Leistung von 300 Kilowatt installiert, welche eine vollständige Ladung der Batterie eines Busses in bis zu sechs Minuten erlaubt. Durch diesen effizienten Ablauf können die Stehzeiten der Busse an den Haltestellen kurzgehalten und der Fahrplan wie im bisherigen Betrieb eingehalten werden.

Die Antriebstechnologie wird am Standort Turgi durch ABB entwickelt. Das Laden der Batterien, welche in Baden produziert werden, soll im Betriebsmodus an den beiden Endstationen nach spätestens zwei Umläufen mit Ladestationen von ABB erfolgen. (az)