Baden
Elternbildungstag: «Jungs sind anders – Mädchen auch»

Erziehung von Jungen und Mädchen war nur einens von mehreren spannenden Themen am Elternbildungstag

Susanne Brem (Text und Fotos)
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Im Kurs «Engagiert in Familie und Beruf» bekamen die Eltern Tipps für die Herausforderungen des Alltags.

Im Kurs «Engagiert in Familie und Beruf» bekamen die Eltern Tipps für die Herausforderungen des Alltags.

Warum sind Jungs eigentlich anders als Mädchen? Warum fordern Jungs mehr von ihren Eltern als Mädchen? Und warum ecken Jungs in der Schule häufiger an als Mädchen? Brauchen Jungs eine andere Erziehung? Am Samstagmorgen hielt Lu Decurtins, Sozialpädagoge und Supervisor, im Rahmen des 10. Elternbildungstages in der Aula der Kanti Baden einen Vortrag zum Thema «Jungs sind anders – Mädchen auch».

«Ich möchte Ihnen eine kleine Geschichte erzählen», sagte der Referent zu den rund 100 Zuhörern im Saal. «Sie kennen doch alle Lars, den kleinen Eisbären», fragte Decurtins und erzählte: «Da geht also der kleine Eisbär mit seiner Mama über die weiten Eisfelder in der Arktis und fragt: Mama, bin ich wirklich ein Eisbär? Ja, natürlich, sagt seine Mama, natürlich bist du ein Eisbär. Lars stellt immer wieder die gleiche Frage und Mama Eisbär gibt immer wieder die gleiche Antwort: Ja, natürlich bist du ein Eisbär, warum fragst du? Und der kleine Eisbär gibt zurück: Warum ist mir denn immer so schrecklich kalt?» Lu Decurtins spannte den Bogen gleich weiter und sagte: «Jungs stellen eigentlich immer wieder eine ähnliche Frage. Sie sagen sich: Ich habe manchmal Angst, ich bin manchmal verletzlich – bin ich wirklich ein Mann?» Ein Mann müsse schliesslich cool sein und selbstbewusst! Da passe es nicht, ängstlich zu sein. Oder fleissig sein – bööh, fleissig ist extrem uncool. Fussball dagegen ist sehr cool! Zumindest aus Sicht der Jungs. Referent Lu Decurtins führte mit viel Humor durch das Thema.

Impulse für Eltern

An diesen beiden Tagen drehte sich an der Kanti Baden alles um Fragen rund um die Erziehung: Rund 650 Eltern besuchten die zahlreichen Kurse am Freitag und am Samstag. In der Mensa gab es zahlreiche Infostände von diversen Fachstellen: angefangen von der Mütter- und Väterberatung Baden, zum Familienzentrum Baden, bis hin zum Ask, der Berufsberatung Baden, oder zum Aargauischen Verein für Suchtprävention, in Aarau.

Brigitte Häberle und Barbara Wassmer gehörten vor zehn Jahren zu den Gründungsmitgliedern des Elternbildungstages in Baden. «Ziel war und ist es, dass sich Eltern an verschiedenen Kursen Impulse holen können für den Erziehungsalltag», sagten die beiden. «Wenn Eltern dann mehr Informationen brauchen oder sich Beratung zu einem bestimmten Thema wünschen, könnten sie sich hier an den Informationsständen zusätzliche Inputs holen.» Der Alltag mit Kindern ist manchmal eine Herausforderung. Tatsächlich konnten sich interessierte Eltern aus dem Kursangebot einiges Wissenswertes herausholen. Zum Beispiel zu den Themen «Wenn Kinder trotzen», «Engagiert in Familie und Beruf« oder «Pubertät – wenn nichts mehr ist, wie es einmal war». In diesem Jahr meldeten sich erstmals über ein Drittel Männer zu den Kursen an. «Und dass sich so viele Männer für Erziehungsfragen interessieren, freut uns sehr», sagten die Organisatorinnen.