Die letzten Bewohner des Alters- und Pflegeheims sind schon vor einigen Wochen aus dem «National» ausgezogen. Der Neubau wird mehr Zimmer beinhalten als ursprünglich geplant.
Die Tage des einstigen Bäderhotels National an der Badstrasse sind gezählt. «Der Abbruch des Gebäudes startet Anfang Februar», sagt Hans Kaufmann, Leiter Immobilien der Basler Stiftung Diakonat Bethesda. Sie ist Eigentümerin und Bauherrin des Neubauprojekts, das auf der anderen Limmatseite des neuen Badener Thermalbads Fortyseven zu stehen kommt.
Der gemeinnützigen Stiftung gehören ein Spital in Basel sowie sechs Alterszentren in der Deutschschweiz. Das Tochterunternehmen Bethesda Alterszentren AG betrieb bis zuletzt das «Prosenio National»-Alterszentrum, das sich im ehemaligen Bäderhotel, gleich neben dem «Hirschen», befand.
Aktuell sind Vorbereitungsarbeiten für Abriss und Aushub im Gange. Im Mai sollen diese beendet sein. Zwei Jahre später, Anfang Mai 2024, soll der Betrieb des neuen Alterszentrums aufgenommen werden können. «Wir übergeben es dann der Bethesda Alterszentren AG», sagt Kaufmann.
Im Neubau sind 78 Pflegezimmer, 11 Pflege-Appartements und 13 Alterswohnungen geplant. Vor drei Jahren waren noch 64 Pflegezimmer und 17 Alterswohnungen vorgesehen. «Wir haben unser Konzept wegen des grossen Bedarfs geändert», sagt Kaufmann.
Die Lastwagen, welche das Abbruch- und Aushubmaterial wegtransportieren, werden nicht über die Badstrasse in Richtung Postplatz, sondern via Einmündung beim Tunnelportal in Richtung Nussbaumen verkehren. Das kantonale Baudepartement, Abteilung Verkehrstechnik, hat die entsprechende Bewilligung erteilt, wie Andreas Müller, Leiter Abteilung Bau und Planung der Gemeinde Ennetbaden, bestätigt. «Die Bewilligung gilt für die erste Bauphase mit Abbruch und Aushub.» Ein Verkehrsdienst, dessen Kosten die Bauherrin trägt, werde im Einsatz sein. Für die nächsten Bauphasen steht ein Entscheid des Kantons noch aus.
Der Hintergrund: Der Gemeinderat will, dass die gepflasterte Badstrasse möglichst wenig belastet und Schäden durch Lastwagen vermieden werden. Die Badstrasse wurde nach der grossen Sanierung im Frühling 2017 eingeweiht. «Sie ist für schwere Lasten ausgelegt, aber nicht für eine Dauerbelastung», erklärt Müller. Die Gemeinde will Lastwagenverkehr via Badstrasse auch deshalb möglichst vermeiden, weil die kantonale Veloroute hier durchführt und drei Gastrobetriebe Gäste im Freien bewirten. Die Badstrasse ist seit Eröffnung der heissen Brunnen und des Thermalbads deutlich mehr belebt.
Bis Anfang Dezember sind alle Bewohnende aus dem «National» weggezogen. Diese 32 Personen wohnen jetzt im Alters- und Pflegeheim Rosenau oder in einer der «Prosenio»-Pflegewohngruppen in Nussbaumen, Wettingen und Würenlos, die auch von der Alterszentren Bethesda AG betrieben werden. «Wir haben für alle eine gute Lösung gefunden», sagt Judith Bywater, Zentrumsleiterin in Ennetbaden.