Das Restaurant Hertenstein in Ennetbaden, Pfändler's Gasthof zum Bären in Birmenstorf sowie das Steakhouse Schmitte in Birmenstorf und Dättwil gehören zu den besten Restaurants der Schweiz. Die Wirte erzählen, was ihnen der Award bedeutet und wie es ihnen zurzeit geht.
Lockdowns, Schliessungen, Schutzkonzepte, Einschränkungen – die Coronakrise hat der Gastro-Branche viel Kopfzerbrechen beschert. Gerade nach so einer schwierigen Zeit tut die Anerkennung der Gäste gut. Und die erfahren drei Restaurants aus der Region Baden besonders stark: Sie wurden mit dem «Swiss Guest Award» und der Note 4,9 von Bestnote 5 ausgezeichnet. Den Rückmeldungen der Gästen entsprechend, gehören sie zu den besten Gastro-Betrieben der Schweiz. Die Freude bei den Geschäftsführern über den Award ist gross.
Inhaltsverzeichnis
Wer den «Swiss Guest Award» erhalten möchte, muss sich zuerst auf dem Portal Lunchgate sowie auf dessen Reservationssystem for a table registrieren. Denn jeder Gast, der nun über dieses System eine Buchung tätigt, erhält im Anschluss an den Besuch per SMS die Anfrage, ob er das Restaurant freiwillig bewerten möchte. Dadurch fliessen nur Rückmeldungen von tatsächlichen Gästen in die Auszeichnung ein – im Gegensatz zu Tripadvisor, wo jeder eine Benotung abgeben kann, ohne jemals das Restaurant besucht haben zu müssen. Da die Bewertungen Tag für Tag getätigt werden können, geben sie zudem eine bessere Gesamtübersicht. Anders als beispielsweise Gault Millau, bei dem eine Person an einem Tag das Essen und den Betrieb testet. Bewertet werden Service, Küche, Preis-Leistung und Ambiente. Für diese vier Kriterien können Gäste jeweils die Note 1 bis 5 verteilen.
Das «Hertenstein» erhält den Award nun zum vierten Mal in Folge. Mit einer Note von 4,9 gehört es zu den 50 besten Restaurants der Schweiz. Für Geschäftsführerin Daniela Ettisberger Motivation pur: «Die Anerkennung unserer Gäste ist vor allem nach diesem schwierigen Jahr ein Riesen-Aufsteller für uns.» Sie führt das Restaurant seit 2015 zusammen mit ihrem Mann Martin in zweiter Generation. Als Grund für die guten Bewertungen vermutet die 38-Jährige mitunter die authentische Gastfreundschaft. «Mein Mann und ich sind stets an der Front dabei und jeder Mitarbeitende ist topmotiviert», sagt Ettisberger. «Dieses Herzblut nimmt der Gast bestimmt wahr.» Seit das Restaurant wieder geöffnet hat, laufe es deshalb bereits wieder sehr gut. Dank Take-away-Angeboten und weil man die Coronazeit für Sanierungsarbeiten genutzt habe, sei das Restaurant mit einem blauen Auge davongekommen.
Auch der Gasthof zum Bären in Birmenstorf erhält die Auszeichnung zum vierten Mal in Folge – ebenfalls mit einer sehr guten Gesamtbewertung von 4,9. «Gerade in Anbetracht der Krise ist die Anerkennung umso schöner», sagt Wirt Harry Pfändler. «Diese positiven Feedbacks motivieren uns sehr.» Ohnehin ist er der Meinung, dass die Bewertungen der Gäste mehr wert seien, als wenn ein Tester vorbeikommen würde. Schliesslich würden letztlich vor allem deren Reaktionen zeigen, was ein Restaurant richtig und gut mache. «Deshalb finde ich diesen Award sehr lässig», sagt Pfändler. Jetzt, wo die Krise langsam aber sicher abflaue, hat der Wirt zudem das Gefühl, die Gäste seien dankbarer geworden. «Sie schätzen es viel mehr, auswärts essen zu gehen und sich verwöhnen zu lassen. Und für uns ist es einfach toll, dass wir endlich wieder wie gewohnt arbeiten können.»
Wegen der Coronakrise und weil auf der Terrasse in Birmenstorf zu wenig Platz zur Verfügung stand, zog die «Schmitte» im Frühling als Pop Up Restaurant vorübergehend in die Täfern nach Dättwil. Auch dort kommt das Angebot gut an: Mit einer Note von 4,9 erhält das Steakhouse eine hervorragende Bewertung. «Diese Anerkennung ist mega cool», sagt Küchenchef Samy «Big Sam» Scheller auf Anfrage. «Vor allem, weil wir uns grad in einer speziellen Situation befinden.» Die Auszeichnung schaffe aber auch neuen Antrieb, um sich weiterzuentwickeln. «Ich sprühe nur so vor Ideen», sagt Scheller und lacht. Eine davon: Wenn das Steakhouse im August wieder zurück nach Birmenstorf zieht, soll der Standort in der Täfern mit einem neuen Konzept unter dem Aspekt Gastro-Handwerk weitergeführt werden.