Ennetbaden/Nussbaumen
«Viel Blut verloren»: Junges Büsi angeschossen – zweiter Vorfall mit Luftgewehr innert zwei Wochen

In der Nacht auf Ostermontag traf es eine Frau bei einer Tankstelle in Nussbaumen, am Mittwochmorgen wurde Katze Freya in Ennetbaden zum Opfer. Sie hatte viel Glück – ein Projektil steckt immer noch in ihr.

Claudia Laube
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Die acht Monate alte Freya musste eine Nacht in der Tierarztpraxis verbringen.

Die acht Monate alte Freya musste eine Nacht in der Tierarztpraxis verbringen.

zvg

Vor elf Tagen ist eine Frau an einer Tankstelle in Nussbaumen mitten in der Nacht von drei Projektilen aus einem Luftgewehr getroffen worden. Am Mittwochmorgen traf nun ein Geschoss aus einer solchen Waffe eine junge Katze, die schwarzgetigerte, erst acht Monate alte Freya aus Ennetbaden.

Sie ist das WG-Büsi von David Wheeler und Christian Roth. Freya sei um 10.45 Uhr blutend nach Hause zurückgekehrt. Und obwohl Christian Roth zuerst dachte, sie hätte mit einem anderen Tier gekämpft, fuhr er sofort zum Tierarzt. «Sie hatte ungewöhnlich viel Blut verloren», sagt er.

Das Röntgenbild zeigt das Projektil im Bereich des Schulterblatts.

Das Röntgenbild zeigt das Projektil im Bereich des Schulterblatts.

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Freya wurde gleich in der Praxis behalten. Ein Scan zeigte, dass sich hinter dem Schulterblatt ein Projektil befand. Dieses konnte rasch einem Luftgewehr oder einer Luftpistole zugeordnet werden. «Das Projektil steckt aber weiterhin fest», ergänzt Wheeler. Die Stelle sei nicht leicht zugänglich.

Nun werde abgeklärt, ob es eine Operation brauche, um das Projektil ganz zu entfernen, oder ob man es besser drinnen lässt. «Die Frage ist, ob eine OP nicht alles schlimmer machen würde», sagt Wheeler.

Tele M1 über den Angriff auf die Katze.

Tele M1

Seit Donnerstagabend ist Freya nun erst einmal wieder zurück bei ihren Besitzern. Es gehe ihr gut: «Wenn sie rund um den Einschussort nicht rasiert wäre, würde man kaum vermuten, was ihr zugestossen ist.»

Wheeler und Roth sind in erster Linie froh, dass das Projektil Freya nicht getötet hat: «Sie hatte Glück im Unglück.» Nur wenige Zentimeter fehlten und es hätte tödlich enden können. Die beiden fragen sich, wie jemand mit einem Luftgewehr auf Tiere schiessen kann. «Wir werden nun Anzeige gegen unbekannt einreichen», sagen sie.

Freya ist seit Donnerstagabend wieder zu Hause.

Freya ist seit Donnerstagabend wieder zu Hause.

zvg

Roth und Wheeler wären zudem froh, wenn sich allfällige Zeuginnen und Zeugen, die am Mittwochmorgen etwas gesehen haben könnten, bei ihnen oder der Kantonspolizei melden würden. «Wir vermuten, dass es in der Region Höhtalstrasse in der Nähe des Sportplatzes passiert ist.» Freya sei noch so jung, weit gehe sie noch nicht auf ihren Spaziergängen.

Wheeler informierte die Aargauer Kantonspolizei, als er vom Tierarzt vom Projektil-Fund erfahren hatte. Mediensprecher Bernhard Graser bestätigt den Vorfall und sagt, dass die Täterschaft und die Tatumstände unbekannt seien. «Ebenso unklar ist derzeit, ob aufgrund der gleichen Region ein Zusammenhang zum Vorfall in Nussbaumen hergeleitet werden kann.» Die Ermittlungen würden aber in beiden Fällen laufen.