Der Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz Martin Klöti hat eigenmächtig Summen für externe Projekte eingesetzt. Er sei aber ein genialer Mensch, findet Gemeindeammann Susanne Schläpfer-Voser aus Neuenhof. Beide arbeiten im Projekt «Anstiftung zur Nachbarschaft» mit.
Erst noch stand der Leiter des Instituts für Geistes- und Naturwissenschaften an der Fachhochschule Nordwestschweiz im Peterskeller vor gut 60 interessierten Einwohnern aus Neuenhof. Er und sein Team der Fachhochschule wollten vom Publikum wissen, was ihnen im Ort gefällt und was nicht.
«Anstiftung zur Nachbarschaft» heisst das Projekt, in dem die Gemeinde zwei Jahre lang begleitet wird und der Mensch sowie seine Bedürfnisse im Zentrum stehen.
Die Fachhochschule bot der Gemeinde dieses interessante Projekt an. Der Gemeinde Neuenhof entstehen keine Kosten.
Die Ideen, Bedürfnisse oder Vorschläge der Bevölkerung gelangen zum Gemeinderat.
Die Anregung einer älteren Dame wird bereits verwirklicht: Ihr fehlte an einem Aussichtspunkt ein Ruhebänkli. Dies soll jetzt von Jugendlichen erstellt werden.
Inzwischen geriet der Professor der Fachhochschule Nordwestschweiz negativ in die Schlagzeilen: Weil er externe Projekte ohne Genehmigung mit Institutsgeldern finanziert hatte, wurde er fristlos entlassen. Derzeit laufen interne Abklärungen, wie hoch der finanzielle Schaden ist.
Seine Arbeit wurde geschätzt
Gemeindeammann Susanne Schläpfer-Voser aus Neuenhof, die ebenfalls im Projekt «Anstiftung zur Nachbarschaft» mitwirkt, las aus der Zeitung von Klötis Verfehlungen. Dazu äussern will sie sich aber nicht, während die internen Abklärungen im Gang sind. «Solange ich nicht weiss, was gelaufen ist, kann ich nichts dazu sagen.» Unabhängig davon sei Martin Klöti ein «genialer Mensch». «Er weiss, wie er die Leute abholen muss». Das Echo aus der Bevölkerung nach dem Informationsanlass war gross.
Susanne Schläpfer sieht keinen Anlass, auf eine Zusammenarbeit mit Martin Klöti zu verzichten. Dieser würde weiterhin bei «Anstiftung zur Nachbarschaft» arbeiten.
Während des Prozesses will er möglichst viele Leute aus Neuenhof zusammenbringen.
Sein Wunsch ist es, dass sich die Gemeinde zu einer lebendigen und tragenden Dorfgemeinschaft entwickelt. Am Informationsanlass sagte er: «»Im Mittelpunkt stehen der Mensch und seine Ressourcen.»