Badener Stadtrat
Erreichbarkeit der Zentrumsgeschäfte nicht beeinträchtigt

Die Läden im Zentrum müssten während des Schulhausplatz-Neubaus besser erreichbar sein, forderte ein Postulat, welches von verschiedenen politischen Parteien unterschrieben wurde.

Pirmin Kramer
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Der Schulhausplatz in Baden wird bald saniert.

Der Schulhausplatz in Baden wird bald saniert.

Der Schulhausplatz wird ab 2015 drei Jahre lang saniert. Der Stadtrat müsse Anreize schaffen, damit das Zentrum der Stadt auch während der Bauarbeiten für Einkäufe attraktiv bleibe, forderte Erich Obrist (SP) diesen Frühling in einem Postulat, das mitunterzeichnet wurde von Peter M. Conrad (CVP), André Bauer (SVP) und Isabelle Wanner (GLP).

«Es muss die Gefahr gebannt werden, dass wegen der schwierigen Erreichbarkeit des Badener Zentrums vermehrt auf umliegende Einkaufszentren ausgewichen wird.» Die Einwohnerräte unterbreiteten dem Stadtrat konkrete Vorschläge:

Samstags sollen jeweils Gratisbusse zirkulieren, damit vermehrt Menschen auf den öffentlichen Verkehr umsteigen. Es brauche neue Parkplätze für Roller, Motorräder und Velos. Geprüft werden müsse auch eine temporäre Öffnung der schiefen Brücke. Nun liegt die Antwort des Stadtrats vor:

Er ist nach wie vor der Ansicht, dass die im Verkehrskonzept vorgesehenen Massnahmen das Bestreben nach einer guten Erreichbarkeit des Zentrums voll erfüllen. «Die Verkehrsführung stadteinwärts bleibt gegenüber heute unverändert. Die Erreichbarkeit des Zentrums ist aus allen Richtungen sichergestellt.» Nur die Wegfahrt aus dem Zentrum in Richtung Wettingen sei mit einem vertretbaren Umweg über die Siggenthaler Brücke verbunden.

Der Stadtrat hält also an seinem Konzept fest – stellt aber dennoch Verbesserungen im Sinne der Postulanten in Aussicht. Wo nötig werde ein Verdichten der Buslinien geprüft. Auf ausgelasteten Buslinien sollen zu kritischen Tageszeiten zusätzliche Busse verkehren, der Takt des Fahrplans werde aber nicht erhöht.

Die Abteilung Entwicklungsplanung prüfe derzeit, die Anzahl Veloabstellplätze in der Altstadt und der Innenstadt zu erhöhen. Noch in Arbeit sei das Konzept der Fussgänger- und Veloführung. «Wo möglich, wird eine separate Velospur angeboten.» Aus Platzgründen könnten aber nicht in jeder Bauphase überall separate Velospuren markiert werden. Nicht zur Debatte steht die Öffnung der schiefen Brücke: «Die Verkehrsmodelluntersuchungen des Kantons zeigen, dass ein generelles Öffnen der Brücke für den Autoverkehr kontraproduktiv wäre und den öffentlichen Verkehr massiv behindern würde.»

Peter M. Conrad (CVP), einer der Postulanten, zeigt sich nur bedingt zufrieden mit der stadträtlichen Antwort. «Ich habe nicht den Eindruck erhalten, dass unsere Vorschläge ernsthaft geprüft wurden. Der Stadtrat übt sich in Zweckoptimismus – ich bezweifle, dass die Innenstadt so gut erreichbar sein wird wie behauptet. Nach wie vor ist unsere Befürchtung gross, dass viele Geschäfte in der Innenstadt deutlich weniger Kunden zählen werden.»