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Von der FDP wurde er fallengelassen, das Volk hält aber weiterhin am bisherigen Gemeindeammann Hans Ulrich Reber fest und wählt ihn erneut in den Gemeinderat. Seine Gegenkandidatin Karin Funk muss mit einer kleinen Enttäuschung leben.
Gemeindeammann Hans Ulrich Reber (parteilos, bisher) zeigte sich trotz dem zweitschlechtesten Resultat der fünf gewählten Exekutivmitglieder erfreut über seine Wiederwahl: «Der Wahlausgang ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Würenloser eine Verjüngung anstreben und zugleich Wert auf Erfahrung legen.»
Diese Freunde konnte auch die tiefe Stimmenanzahl nicht trüben: «Als bisheriger Ammann stehst du unter besonderer Beobachtung», sagt er in einem Interview mit dem Regionaljournal Aargau/Solothurn. «Ich bin aber überzeugt, dass ich in den letzten siebeneinhalb Jahren gute Arbeit geleistet habe.» Zudem sei der Mix aus neuen und erfahrenen Leuten sehr wichtig.
Als Reaktion auf den Angriff von Karin Funk (FDP, bisher) auf sein Ammannamt war er aus der FDP ausgetreten, mit einer Wiederwahl hat er im ganzen Theater «nicht a priori gerechnet.» Am 3. November wird er auch für die Wiederwahl als Gemeindeammann kandidieren. «Aufgrund des Wahlergebnisses habe ich gute Aussichten», sagt er, «aber das letzte Wort haben andere.»
Vom 1. auf den letzten Platz
Karin Funk, seine direkte Gegenkandidatin um das Ammannamt, musste am Wochenende einen Dämpfer entgegennehmen. Sie lag nur 7 Stimmen vor dem gewählten aber als überzählig ausscheidenden Johannes Gabi.
Vor vier Jahren war sie noch als Beste in den Gemeinderat gewählt worden. Ob sie am 3. November, wie angekündigt, als Gemeindeammann kandidieren wird, lässt sie offen: «Wir werden das Ergebnis auch im neu gewählten Gemeinderat besprechen.»
Die FDP lässt sich durch das Resultat allerdings nicht beirren und bestätigte gegenüber dem Regionaljournal, die richtige Nomination getroffen zu haben. FDP-Präsident Consuelo Senn glaubt weiterhin an seine Kandidatin, will das Resultat in den kommenden Tagen aber noch einmal analysieren. Spätestens am 20. September müssen die Kandidatinnen und Kandidaten für das Ammannamt definitiv bekannt sein.
Jungpolitiker auf Spitzenplätzen
«Ich bin überrascht», kommentiert Lukas Wopmann (BDP, neu) sein Ergebnis. Er ist überzeugt, dass nach diesen Wahlen im künftigen Gemeinderat ein frischer Wind wehen wird. Er glaubt, dass ihm seine Bekanntheit im Dorf und das Grossratsmandat geholfen haben. Mit diesem tritt er auch in die Stapfen von Gemeinderat Ernst Moser (SVP), der nicht mehr angetreten ist.
«Es ist meine erste Kandidatur, und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden», sagt Nico Kunz (FDP). Ihn erreichte das Wahlergebnis in den Ferien in Florida. Es ist zudem eine Art Geburtstagsgeschenk, wird er doch kommende Woche 29 Jahre alt.
Überrascht zeigte sich auch Anton Möckel (parteilos, bisher), der fast 200 Stimmen mehr erhalten hat als der Beste seiner Gegenkandidaten. Wie schon angekündigt, bewirbt er sich am 3. November als Vizeammann. «Eine Kandidatur als Gemeindeammann kommt für mich aber nicht infrage», sagt er. Im Gegensatz zur Wahl vor vier Jahren hat ihn die CVP nicht mehr unterstützt. «Das hat mir nicht geschadet.»
Obwohl über dem Absoluten Mehr, wurde Johannes Gabi (SVP) nicht wieder gewählt: «Das hatte ich befürchtet, aber ich war der Partei zuliebe nochmals angetreten», sagt er. Gemeinderat Ernst Moser (SVP) hatte auf eine Kandidatur verzichtet. Gabi nimmt an, dass ihn die Differenzen in der FDP den Sitz gekostet haben. «Meine Kandidatur wurde sehr spät bekannt», sagt Markus Knittel (CVP, neu).
Da hätten schon viele Leute gewählt. Positiv findet er, dass die Stimmberechtigten eine grosse Auswahl hatten. Petra Berger sieht ihr Ergebnis als Achtungserfolg: «41 Prozent der Stimmenden haben mich gewählt.»
Kurzprotokoll
Stimmberechtigte: 3943
Stimmbeteiligung: 40,07%
Absolutes Mehr: 687
Gewählt sind:
Anton Möcke, bisher: 1180
Lukas Wopmann, BDP, neu: 885
Nico Kunz, FDP, neu: 849
Hans Ulrich Reber, parteilos, bisher: 839
Karin Funk, FDP, bisher: 811
Nicht gewählt sind:
Johannes Gabi, SVP, bisher: 804
Markus Knittel, CVP: 662
Petra Berger, parteilos: 649