Angehende Feuerwehrleute des Bezirks Baden erhielten in Mellingen während zwei Tagen ihre Grundausbildung in den Bereichen Rettungsdienst und Brandbekämpfung. Es war der erste von drei Neueingeteiltenkursen in den Bezirken Baden und Zurzach.
Rekrutierung ist in den Feuerwehren ein ständiges Thema, und jedes Jahr werden im Aargau Hunderte von neuen Feuerwehrleuten ausgebildet. Allein im Kreis 2 (Bezirke Baden und Zurzach) sind es dieses Jahr rund 280, deren Ausbildung in drei Neueingeteiltenkursen erfolgt. Der erste fand letzten Freitag und Samstag statt, zwei weitere werden in Rekingen und erneut Mellingen folgen.
Rekrutierung über die Vereine
«Rekrutierung ist ein Ganzjahresjob», bringt Kurskommandant Patrick Wyss das Thema Nachwuchsförderung auf den Punkt. Es genüge nicht, einmal im Jahr einen Brief zu verschicken, sondern man müsse den Kontakt mit den Jungen das ganze Jahr hindurch pflegen, zum Beispiel über die Vereine.
Ziel der Grundausbildung in der Feuerwehr ist es, den Neueingeteilten das Feuerwehrhandwerk von Grund auf beizubringen und ihnen die nötigen Kenntnisse im Rettungsdienst und in der Brandbekämpfung zu vermitteln. Anschliessend können sie in ihren Feuerwehren auf Stufe Mannschaft eingesetzt werden.
11 Frauen und 72 Männer
Am Kurs nahmen 11 Frauen und 72 Männer aus 22 Feuerwehren teil. «Ein erfreulich hoher Anteil an Frauen», stellt Kursadministrator René Achermann fest.
Der Neueingeteiltenkurs ist die erste Stufe auf der Leiter der Feuerwehrkarriere und Voraussetzung für den Besuch weiterer Kurse, zum Beispiel Atemschutz, Maschinist oder Gruppenführer.
Dank der 12 Klassenlehrer – alles speziell geschulte Feuerwehroffiziere – wissen die Kursteilnehmer nun unter anderem, wie man den Wasserwerfer handhabt, wie ein Hydroschild einzurichten ist und worauf beim Verlegen von Leitungen geachtet werden muss. Sie machten auch die Erfahrung, dass das korrekte Anstellen einer Leiter unter Beachtung der eigenen Sicherheit gar nicht so einfach ist. Sie werden nun in ihren Feuerwehren Gelegenheit haben, ihre Kenntnisse zu festigen.
Dienst als Mittel zur Integration
Das Altersspektrum bei diesem Kurs war breit: Während der jüngste Teilnehmer, Reto Wüthrich, gerade mal 18 Jahre alt ist, befanden sich unter den angehenden Feuerwehrleuten auch solche mit bereits angegrauten Schläfen.
Zum Beispiel Hysni Halilaj aus Nussbaumen. Obwohl die Feuerwehrpflicht mit 44 Jahren endet, absolviert der 48-Jährige die Grundausbildung freiwillig. «Ich stamme ursprünglich aus dem Kosovo, wurde vor fünf Jahren mit meiner Familie eingebürgert und es ist mir ein Anliegen, mit dem Dienst in der Feuerwehr meiner neuen Heimat etwas zurückzugeben.» Eine sympathische Art der Integration.