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Die neue Strassenführung im Badener Schlossbergtunnel sei «extrem gefährlich» und biete zu wenig Platz, sorgen sich Verkehrsteilnehmer.
Seit Anfang Mai ist der Schulhausplatz in Baden wieder in alle Richtungen befahrbar. Anfänglich noch mit Lotsen, später durch die Lichtsignalanlage geleitet, machte es den Anschein, als rolle der Verkehr so flüssig und einwandfrei wie seit Jahren nicht mehr über die meistbefahrene Kreuzung im Aargau.
Doch nicht alle sind mit den Verhältnissen beim umgebauten Schulhausplatz zufrieden, wie einige Leser gegenüber der AZ schreiben. Im Mittelpunkt der Kritik: die neue Verkehrsführung im Schlossbergtunnel. «Eine Fehlkalkulation» sei die jetzige Strassensituation dort, so der Grundtenor. Zur Erinnerung: Autofahrer, die stadteinwärts aus Richtung Neuenhoferstrasse oder Mellingerstrasse unterwegs sind, haben nicht mehr nur eine, sondern neu zwei Spuren zur Verfügung. Kurz vor dem Schlossbergtunnel werden diese durch zwei Pfeile signalisiert. Innerhalb des Tunnels aber sind die beiden Spuren in Fahrtrichtung Bahnhof nicht durch eine gestrichelte Linie getrennt – dies im Gegensatz zur entgegengesetzten Richtung. Für einen Leser ist klar: «Da ist kein Platz für eine zweite Spur.» Befinde sich ein Bus oder ein Lastwagen auf der rechten Spur, sei es extrem gefährlich, daneben auf gleicher Höhe zu fahren. Zudem stocke der Verkehr auf diesem Abschnitt stark: «Weil es so eng ist, wird man zu einem Reissverschluss-System gezwungen.»
Laut Marcel Voser, Gesamtprojektleiter des Kantons, hat der Verzicht auf die Trennlinie einen guten Grund: «Die Fahrbahn ist nur 5,50 Meter breit, deswegen wäre eine solche Markierung gemäss der Strassengesetzverordnung nicht zulässig.» Trotz der knappen Verhältnisse hätten zwei parallel fahrende Personenwagen aber gut nebeneinander Platz, auch für einen Lastwagen und ein Auto reiche die Fahrbahnbreite aus. «Gefährlich ist die Strassenführung deshalb nicht», so Vosers Einschätzung.
Dann, wenn sich Lastwagenfahrer nicht an den rechten Rand der Fahrbahn orientieren, könne es aber zu problematischen Situationen kommen, räumt Voser ein. «Einige Fahrer haben Angst, an der Tunneldecke anzukommen und ziehen deshalb in die Mitte. Es hängt auch immer davon ab, wie sicher ein Lenker fährt.»
Alles in allem sei die jetzige Strassenführung besser als vor der Sanierung, sagt Voser. «Der Verkehr läuft flüssiger, weil Autofahrer frühzeitig einspuren können.» Für die Kritik an der engen Fahrbahn habe er ein Stück weit Verständnis. «Natürlich würde auch ich gerne so breit wie nur möglich bauen lassen. Aber der Schlossbergtunnel ist eben so, wie er ist.»