Stadtfest
Facebook-Gruppe fordert: «Lasst die ‹Kiste› stehen»

Ein Badener fordert auf Facebook, dass die Holzkonstruktion, die für das Stadtfest auf dem Theaterplatz gebaut wurde, stehen bleibt. Bereits über 200 Personen ünterstützen das Anliegen. Selbst der zuständige Stadtrat findet die Idee prüfenswert.

Pirmin Kramer
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Den Theaterplatz habe er bisher als reine Nutzfläche ohne Charme, Charakter oder besondere Ausstrahlung wahrgenommen, sagt Franco Bassani. Auf ihn habe der nüchterne Platz wenig einladend gewirkt - im Gegenteil abweisend und kühl. «Wer hier ist, will eigentlich bloss wieder weg.»

Für das Stadtfest wurde auf dem Theaterplatz eine rund 60 Meter lange, zweistöckige Holzkonstruktion gebaut, die den Badener auf Anhieb begeistert hat: «Der Bau ergänzt den gesichtslosen Platz perfekt, gibt ihm einen Akzent.» So ein Abschluss habe bisher gefehlt.

Nicht bloss das Dach einer Garage

Am Sonntagabend hat Bassani auf Facebook deshalb die Gruppe «Lasst die ‹Kiste› stehen!» gegründet. Inzwischen unterstützen schon über 220 Personen aus Baden und Umgebung das Anliegen. «Der Badener Theaterplatz kann so viel mehr sein als bloss das öde, unwirtliche Dach einer Tiefgarage», so Bassani. «Mit dem spannenden Holzkonstrukt könnte der Theaterplatz endlich zu einem Ort werden, der Raum für Künstler bietet und Passanten zum Verweilen einlädt.»

Eine Viertelmillion Franken hat der Bau der «Kiste» gekostet, und es ist geplant, dass das Gebäude nach Ende des Stadtfestes abgerissen wird. Bassani und seinen Unterstützern schmeckt diese Aussicht gar nicht. Auf Facebook rufen sie dazu auf, den Stadtrat zum «richtigen Schritt» zu bewegen: «Lasst das Gebäude doch einfach stehen!»

Schneider: «Idee prüfenswert»

«Mir gefällt der Bau auch sehr gut», sagt Markus Schneider, im Stadtrat Ressortchef der Abteilung Bau. «Wenn das Gebäude stehen bleiben soll, müsste man im Nachhinein diverse Baubewilligungen einholen, beispielsweise betreffend Waldabstand. Aber die Idee der Facebook-Gruppe, das Gebäude stehen zu lassen, ist prüfenswert», sagt Schneider zur az.

Stadtammann Stephan Attiger ergänzt: «Es ist schön, dass der Bau den Besucherinnen und Besuchern gefällt. Aus baurechtlicher Sicht wird es eher schwierig sein, das Gebäude stehen zu lassen.» Die Konstruktion sei nur als Fest-Bau bewilligt worden, nicht als definitiver Bau. Für einen definitiven Bau müssten weitere Auflagen erfüllt werden.»