Neuenhof
Fachhochschule begleitet Neuenhof: «Wir wollen damit die Menschen abholen»

Die Fachhochschule leistet «Entwicklungshilfe». Sie begleitet die Gemeinde zwei Jahr lang in einem Prozess, bei dem der Mensch und seine Bedürfnisse im Zentrum stehen. Finanziert wird das Projekt von dritter Seite.

Roman Huber
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Die Fachhochschule leistet Neuenhof Entwicklungshilfe und begleitet die Gemeinde zwei Jahre lang (Symbolbild)

Die Fachhochschule leistet Neuenhof Entwicklungshilfe und begleitet die Gemeinde zwei Jahre lang (Symbolbild)

Keystone

«Wir wollen die offenen Bedürfnisse der Menschen und die brachliegenden Ressourcen sichtbar machen und abholen», beschreibt Gemeindeammann Susanne Schläpfer das neue Projekt, das der Gemeinderat in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz gestartet hat.

«Wir möchten in diesem Prozess die Resultate gezielt und umgehend zur Umsetzung bringen», fügt Schläpfer an. Kein neuer Papiertiger also, sondern etwas Handfestes soll dabei entstehen. Der grosse Vorteil für die Gemeinde: Das Projekt wird sie nichts kosten und soll sie trotzdem vorwärts bringen.

Anstiftung zur Nachbarschaft

Nebst den zahlreichen politischen Bemühungen auf kommunaler, regionaler und kantonaler Ebene setzt dieses Projekt gezielt auf der menschlichen Ebene an.

«Wo Menschen aufeinander aufmerksam sind, um zu geben, was sie geben können und um zu erhalten, wofür sie ein Bedürfnis haben, beweist sich die gelebte Nachbarschaft als trag- und zukunftsfähige Basis der Gemeinde», heisst es vielversprechend in der Beschreibung des Prozesses.

Die Neuenhoferinnen und Neuenhofer sollen bei diesem Prozess mitwirken und die tragenden Themen entwickeln und selber konkret ausgestalten können. «Die Kultur und das Gesellschaftliche von Neuenhof werden damit dauerhaft bereichert», erklärt Schläpfer.

Die Meinungen sind gefragt

«Wir wollen damit die Menschen in Neuenhof abholen», fügt Schläpfer an. Das Projektteam unter Leitung von Martin Klöti, Professor am Institut für Geistes- und Naturwissenschaften, wird in den kommenden Monaten bei den Neuenhoferinnen und Neuenhofern in Erfahrung bringen, wie es ihnen und der Gemeinde geht und was unter den Fingernägeln brennt.

Angehörige der Fachhochschule werden zu Interviews einladen oder die Bevölkerung spontan auf der Strasse ansprechen. Das Projektteam möchte auch die Schule mit einem eigenen Projekt einbeziehen.

Gefragt sind die Meinungen zu verschiedenen Themen, wofür im Internet auch ein Blog eingerichtet werden soll. Ein weiteres Ziel ist, dass man die Menschen dazu motiviert, in bestimmten Themenkreisen selber mitzuwirken.

Das Institut für Geistes- und Naturwissenschaften erarbeitet damit Mittel und Methoden, die den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Herausforderungen tragfähige, alternative Modelle gegenüberstellen.

Die Gemeinde Neuenhof profitiert unmittelbar vom Prozess. Das vielfältige schlummernde Potenzial will man damit wecken. Die breit angelegte Beteiligung soll jedermann zum Mitmachen ermutigen.

1. Informationsveranstaltung «Partizipation Wirkungskreis», Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr, Peterskeller.