Ob mittelalterliches Handwerk, seltene Gemüsesorten oder Führungen: Das Klosterfest bot zahlreiche Einblicke und zog - trotz schlechtem Wetter - viele Besucher an.
Wie lebten die Menschen bei der Gründung des Klosters Wettingen 1227? Was entsteht Neues auf der Klosterhalbinsel? Welche seltene Gemüsesorten werden im Klostergarten angepflanzt? Anlässlich des Klostersfests am Pfingstmontag blieben keine Fragen offen: Mit verschiedenen Führungen durch die Zisterzienseranlage, mittelalterlichen Handwerksständen, Workshops und Parcours durch den Park bekamen Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Vergangenheit und Zukunft des Klosters.
Obwohl sich das Wetter nicht von seiner besten Seite zeigte, fanden sich zahlreiche Interessierte im Klosterpark ein – so auch Rahel Usteri. «Wir wohnen ganz in der Nähe. Ein Besuch gehört bei uns schon fast zur Tradition», sagte die dreifache Mutter mit einem Lachen. Die Umgebung sei schön, das Ambiente familiär und man kenne sich. Zudem habe Usteri hier die Kantonsschule besucht, was dem Fest ein besonderes Flair verleihe.
Ihre Kinder waren vor allem von den mittelalterlichen Ständen fasziniert, an denen es unter anderem ums Spinnen, Essen, die Handwerkskunst oder die medizinische Versorgung ging. «Meine Tochter behandelt im Kindergarten derzeit das Thema Ritter. Vorhin konnte sie zusehen, wie man eine Rüstung anzieht. Das hat ihr sehr gefallen», sagte Usteri. Auch eine andere Besucherin und ihre elfjährige Tochter hörten interessiert zu, wie die Mitglieder verschiedener Mittelaltervereine Bräuche aus der Zeit der Klostergründung vorstellten. «Zu sehen, wie die Menschen dazumal gelebt und gearbeitet haben, ist sehr spannend», sagte sie.
«Die Besucherinnen und Besucher zeigen sich sehr interessiert», freute sich Daniel Severin, Vorstandsmitglied des Vereins Comthurey Alpinum. Dabei schlüpfte er nicht nur in die Rolle des Ritters, sondern auch in diejenige des Notars. «Dadurch, dass die Kloster umfangreichen Grundbesitz besassen, war dieser Beruf im Mittelalter sehr wichtig», sagte Severin, der zum zweiten Mal mit dem Mittelalterverein in Wettingen zugegen war.
Erfreut war auch Thomas Renold, Leiter Dienste an der Kantonsschule Wettingen und OK-Mitglied: «Das Klosterfest ist ein schöner und idealer Moment, um das Areal der Bevölkerung zu zeigen und die Geschichte näherzubringen.»