Baden
Fantoche erntet Lob und prüft neue Ideen

Drei Filmfreunde blicken auf das Animationsfilmfestival zurück. Neue Technologien machen Organisatoren zu schaffen. Die Atmosphäre, die gute Stimmung, das Lachen der Menschen, haben alle beeindruckt.

Corinne Rufli
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«Ich habe das Festival ernorm genossen», sagt Annette Schindler, die neue künstlerische Leiterin des Animationsfilmfestivals Fantoche. «Leider konnte ich nicht so viele Filme schauen, wie ich wollte.» Sie hatte viele repräsentative Aufgaben und fungierte auch als Troubleshooter. Probleme? «Das neue digitale Kinoformat DCP hat noch Kinderkrankheiten», sagt Schindler. Teilweise seien Untertitel herausgefallen. Dann kam es einmal über Mittag zu einem Stromausfall im Festivalzentrum. «Ansonsten hat alles sehr gut geklappt», sagt Schindler.

Angst vor grossen Sponsoren

Mit 34 000 Eintritten war das diesjährige Fantoche etwa gleich gut besucht wie letztes Jahr. Es waren leicht rückgängige Kinoeintritte dafür mehr andere Veranstaltungseintritte zu verzeichnen. «Für den Standort Baden konnte nichts Besseres passieren, als das gesunde Wachsen eines Festivals wie Fantoche», sagt Thomas Lütolf, Leiter Standortmarketing Baden. «Ich hoffe sehr, dass das Festival nicht durch grosse Sponsoren in eine andere Stadt geholt wird.»

Zum Fantoche-Fan geworden

Lütolf ist, seit er in Baden arbeitet, zu einem Fantoche-Fan geworden. «Es hat mir den Ärmel reingenommen.» Die Reduktion auf das Wesentliche in Animationsfilmen, begeistere ihn. Einen kleinen Einwand hat Lütolf dennoch - oder ist es eine Aufforderung? «Fantoche könnte man in der Innenstadt noch besser spürbar machen.» Denn keine andere Stadt in der Deutschschweiz habe ein solches Festival.

Annette Schindler meint zu Lütolfs Bemerkung, dass eine grössere Präsenz von Fantoche schön wäre. «Das darf aber nicht auf Kosten des Festivalzentrums als brodelnder Treffpunkt geschehen.» Das Festival soll sich nicht zu stark über das Stadtgebiet verzetteln. «Wir sind aber daran, Lösungen zu prüfen», sagt Schindler.

Auf der Seite der Kinobetreiber ist auch Alexandra Sterk, Geschäftsführerin der Sterk Ciné AG, glücklich mit Fantoche: «Wir finden es toll, dass das Festival in Baden stattfindet. Es macht den Ort, wie auch die Kinos nicht nur schweizweit, sondern auch weltweit bekannt.» Fantoche sei gewachsen und professioneller geworden.

Wachstum und Professionalität
Seit es Fantoche gibt, arbeitet das Festival mit dem Badener Kinounternehmen Sterk zusammen. «Wir kommen Fantoche mit der Saalmiete entgegen», sagt Sterk. Es gebe aber jeweils harte Verhandlungen. Der Übergang zum neuen Leitungsteam habe sehr gut geklappt.

Annette Schindler wohnte während des ganzen Festivals in Baden. Endlich kann sie wieder einmal nach Hause, nach Basel: «Als Erstes muss ich meinen leeren Kühlschrank wieder auffüllen», sagt sie und lacht.