Spar-Streik
FDP zum Spar-Streik: «Das Verhalten der Behörden ist schockierend»

SP und Grüne stellen sich im Konflikt um den Dättwiler Tankstellenshop hinter die Streikenden. Hartes Durchgreifen der Behörden hingegen fordert die FDP. Die Freisinnigen kritisieren Staatsanwaltschaft und Polizei.

Manuel Bühlmann
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Die Spar-Angestellten in Dättwil befinden sich weiterhin im Streik.

Die Spar-Angestellten in Dättwil befinden sich weiterhin im Streik.

Keystone

Die FDP findet deutliche Worte für den Streik der Mitarbeitenden des Spar-Tankstellenshops in Baden-Dättwil: «Die Situation verkommt zunehmend zu einer bizarren Selbstinszenierung von Gewerkschaftsfunktionären und linken Parlamentariern.»

Zwar sei ein Streik gesetzlich legitim, im vorliegenden Fall seien die Voraussetzungen dafür allerdings nicht erfüllt, wie das Bezirksgericht Baden entschieden habe, argumentiert die FDP.

Zudem üben die Aargauer Liberalen in einer Medienmitteilung scharfe Kritik an Staatsanwaltschaft und Polizei: «Das Verhalten der Behörden ist schockierend und faktisch eine Kapitulation des Rechtsstaates.»

Die FDP fordert deshalb von den Behörden eine umgehende Korrektur dieses unwürdigen Zustandes.

Darüber hinaus werfen die Aargauer Freisinnigen der Gewerkschaft Unia, verschiedenen linken Parlamentariern und der SP vor, den Streik zu instrumentalisieren.

SP kritisiert die Spar-Führung

Unterstützung erhalten Streikende und Unia hingegen von der Aargauer SP, die in einer Medienmitteilung den Streikenden «ihren vollsten Respekt» ausspricht.

Mit ihrem Streik würden die Spar-Mitarbeitenden «auf die schlechten Arbeitsbedingungen in vielen Bereichen des Detailhandels» aufmerksam machen.

Die Sozialdemokraten werfen der Spar-Führung mangelnde Verhandlungsbereitschaft und respektloses Verhalten gegenüber ihren Angestellten vor.

Die Kantonalpartei zeigt Verständnis dafür, dass die Spar-Mitarbeitenden ihren Streik nicht abbrechen, bevor es zu wirklichen Verhandlungen komme. «Damit nehmen sie ein verfassungsmässiges Recht wahr.»

Schon Ende letzter Woche hatten sich die Aargauer Grünen für die Streikenden ausgesprochen und faire Arbeitsbedingungen gefordert.

Derweil ist es zwischen den Spar-Vertretern sowie der Unia und den streikenden Mitarbeitern auch am zehnten Streiktag zu keiner Einigung gekommen.

Gemäss Unia-Gewerkschaftssekretär Kurt Emmenegger standen beide Seiten am Mittwoch telefonisch in Kontakt.

Die Vorbereitungen für eine zweite Verhandlungsrunde würden laufen. Die ersten Gespräche waren am Dienstag nach sechs Stunden gescheitert.

Die Spar-Mitarbeitenden streiken seit zehn Tagen für mehr Personal und eine Lohnerhöhung.