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Ab nächstem Dienstag dient der Innenhof des Klosters Wettingen zum vierten Mal als Bühne für die Klosterspiele. Die Bühne steht. Beim Bühnenbild sind nun noch Detailarbeiten gefragt.
Wenn man durch den Vorhang in den Innenhof des Klosters eintritt, taucht man ein in eine Welt aus Rot. Das Stück «Viel Lärm um nichts» handelt von Liebe und Streit, darum die symbolische Farbe Rot. Genau dieses Gefühl wollte die isländische Bühnenbildnerin Anna Rún Tryggvadóttir den Zuschauern vermitteln. «Die Leute sollen in die Welt des Stückes eintauchen.»
Vor über einem Jahr haben Anna Rún Tryggvadóttir und der Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson den Innenhof des Klosters zum ersten Mal besichtigt. «Als ich den Efeu an der Klostermauer sah, wusste ich sofort, dass ich den in mein Bühnenbild integrieren werde», sagt Tryggvadóttir.
Im September 2013 fingen sie an, das Konzept zu erstellen. Danach zogen sie den Architekten Urs Widmer in die Vorbereitungen mit ein. Da das Kloster Wettingen unter Denkmalschutz steht, musste einiges beachtet werden. Es durften beispielsweise keine Löcher in die Wände gebohrt werden.
«Urs Widmer hat uns sehr geholfen mit seinen Ratschlägen und Kenntnissen über das Kloster», sagt Tryggvadóttir. Dennoch habe sie der Denkmalschutz in ihrer Gestaltung des Bühnebildes nicht eingeschränkt. «Es ist sehr interessant, so einen historischen Platz nutzen zu dürfen.» Sie sei begeistert von der Grösse des Platzes, die ihr zur Verfügung stehe und von der Schönheit des Klosters.
Das Bühnenbild entspreche ihren Vorstellungen. Der Feinschliff muss noch gemacht werden und Details müssen ausgebessert werden. «Ich bin sehr gespannt auf den Moment, wenn ich das Gesamtbild sehe und die Schauspieler mein Bühnenbild nutzen.»
Die internationale Zusammenarbeit zwischen Kanada, Island und der Schweiz bereitete ihr keine Probleme. Sie sei das gewohnt. Anders sah das der Architekt Urs Widmer: «Wir mussten über Mail und Skype kommunizieren.» Er bespreche lieber alles direkt über den Tis:ch.
Dennoch sei es für ihn eine spannende Erfahrung gewesen. Sprachlich kam er auch an seine Grenzen. «Englisch beherrsche ich nicht schlecht. Trotzdem finde ich es schwierig Gedanken und Gefühle in einer Fremdsprache auszudrücken, sodass der andere versteht, was man meint.»
Stoffmuster und Material wurden zwischen den Ländern hin und hergeschickt und Pläne vor die Kamera gehalten, um einigermassen zu verstehen, wie die Vorstellungen umgesetzt werden können. Das Team harmoniere super. Für ihn ist der professionelle Anspruch selbstverständlich: «Wir wollen den Leuten schliesslich etwas bieten.»
Trotz der Harmonie im Team gab es ein paar Probleme, die gelöst werden mussten. Die Tribüne wurde bereits in den Frühlingsferien aufgebaut. Während der Matur durften keine Arbeiten verrichtet werden, wegen des Baulärmes. Die Proben für das Stück finden immer erst ab 18.00 Uhr statt, da die Schüler sonst vom Unterricht abgelenkt werden könnten.
Hinter den Vorbereitungsarbeiten steht ein Team von ungefähr zwölf Leuten. «Viel basiert auf Freiwilligenarbeit, da das Budget eher knapp ist», sagt Widmer.
Klosterspiele 8. Juli bis 7. August. Mehr Infos finden Sie hier.