Killwangen
«Fertig lustig»: Vergeblicher Einsatz für den Erhalt der Post

Trotz Protest aus der Bevölkerung: Am Samstag wurde die Poststelle endgültig geschlossen. Die Post hat aber eine Agentur in Aussicht gestellt.

Dieter Minder
Drucken
Letzter Protest: Wie alle anderen Kunden der Poststelle Killwangen erhält Beat Huser (rechts) am letzten Tag von Giusppe Galfetti (links) und Karl Widmer Informationsmaterial zur Schliessung der Post.

Letzter Protest: Wie alle anderen Kunden der Poststelle Killwangen erhält Beat Huser (rechts) am letzten Tag von Giusppe Galfetti (links) und Karl Widmer Informationsmaterial zur Schliessung der Post.

Dieter Minder

«Es ist schade, dass die Post schliesst. Darunter leiden besonders Leute, die nicht mehr gut zu Fuss sind», war am Samstag eine der häufigsten Äusserungen vor der Post Killwangen. Viele Leute nutzten die letzte Gelegenheit, um noch einmal in Killwangen eine Einzahlung zu tätigen, einen Brief oder ein Paket aufzugeben. Vom Montag an müssen die Bewohner ihre Postgeschäfte in Spreitenbach erledigen.

Widerstand war zwecklos

Der frühere Posthalter Giuseppe Galfetti und Karl Widmer verteilten den Postkunden die neueste Ausgabe der Wirtschaftszeitschrift Bilanz, deren Hauptgeschichte unter dem Titel «Fertig lustig» der Postchefin Susanne Ruoff gewidmet ist. An der Türe zum Postbüro waren Zeitungsartikel, eine Karikatur und ein Flugblatt aufgehängt. Auf Letzterem stellten über 20 Unterzeichner fest: «Die Schliessung der Post Killwangen ist sachwidrig und nicht zu verantworten.»

Genützt hat diese Aktion ebenso wenig wie die von Giuseppe und Yvonne Galfetti lancierte Petition zugunsten der Dorfpost. Rund 1300 Unterschriften waren zusammengekommen. Die Post hat aber in Aussicht gestellt, später in Killwangen eine Agentur zu eröffnen.

Karl Widmer zeigt einen Brief, den er extra für die Schliessung der Post kreiert hat. Als Marke prangt ein Goldvreneli darauf. Als einer der letzten Kunden gibt er den eingeschriebenen, an sich adressierten Brief in Killwangen auf. Am Montag wird er ihn in Spreitenbach erhalten. «Das wird mein Erinnerungsstück an die Post Killwangen», sagt er.