Auf den Hügeln der Gipsgrube in Ehrendingen haben sich die Musikliebhaber getroffen – bereits zum 16. Mal. Das zweitägige Open Air Festival des Arcs bietet regionalen Künstlern eine Bühne und lockt durch die besondere Atmosphäre.
Ein mit vorfreudigen Musikliebhabern gefüllter Shuttlebus führt durchs Dorf hinauf in die grünen Hügel und Wälder. Noch bevor der Bus an der Lichtung hält, erfüllt ein Rhythmus die Luft. Ausgestiegen bietet sich den Besuchern ein idyllisches Bild: Zwischen bunten Lampen, Lampions und Ballonen leuchtet in Hollywood-Manier die Schrift Festival des Arcs. Auf den auf dem Hügel befestigten Bänken sitzen Menschen zusammen, essen, trinken, schwatzen und geniessen den Ausblick auf die untergehende Sonne. Weiter unten begrüssen zwei Musiker die ankommenden Besucher mit Gitarrenklängen, Gesang und Paukenschlag. Die Hektik des Alltags ist irgendwo unterwegs abgefallen. Hier draussen herrscht der Genuss, das gesellige Verweilen.
«Das Festival ist in den letzten 15 Jahren jedes Jahr etwas grösser geworden und doch macht ein Grossteil der Besucher diejenigen aus, die jedes Jahr wieder kommen. Sie kommen in erster Linie der Atmosphäre wegen, egal welche Bands spielen.», erklärt OK-Mitglied Mario Laube. Tatsächlich hat das Festival keine feste Musikrichtung: Von Balkansound über Pop-Rock bis hin zu Goa bietet das Non-Profit-Festival meist regionalen Künstler eine Bühne. Und trotzdem: wer musikalisch vielseitig interessiert war, kam voll auf seine Kosten. Eines der Highlights des diesjährigen Festivals waren die «Simeon Soul Charger». Die vier Amerikaner sahen nicht nur aus, als wären sie mit ihren bunten Schlaghosen und langen Haaren direkt aus den 60ern zeitgereist, auch ihre Musik war authentischer Psychedelic Rock à la The Doors.
Mindestens genauso wichtig wie die Musik ist aber der nicht-musikalische Teil: Feuershows, Theateraufführungen und Lichtspiele sorgten nebst auditiver für visuelle Unterhaltung. Am Samstagnachmittag konnten ausserdem Kinder und solche, die es im Herzen noch sind bei verschiedenen Posten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ob Traumfänger basteln, Pflanzentöpfchen bemalen und bepflanzen, Riesen-Seifenblasen kreieren, im Literaturzelt verweilen oder Schlangenbrot braten – die Auswahl war gross.
Was vor 15 Jahren mit einem Konzert am Dorffest begonnen hat, hat sich über die Zeit zu einem Geheimtipp der kleinen Festivals für die ganze Familie entwickelt und wer dieses Wochenende dabei war, wird mit ziemlicher Sicherheit nächstes Jahr wieder in die Hügel Ehrendingens finden.