Bei Heather Brewer wird gesungen und musiziert – und auf den Putz gehauen.
Nicht nur der Name «Rockstar Music» der neuen Musikschule für Rock, Pop und elektronische Musik in Ehrendingen tönt vielversprechend. Auch der Fussabtreter mit Hollywood-Stern beim Hauseingang deutet darauf hin, dass es sich womöglich um eine Musikschule der etwas anderen Art handelt.
Als dann die beiden Inhaberinnen Heather Brewer und Christina Frei die Türe öffnen und in das Studio führen, wird klar: Hier tauchen die Studierenden in eine andere Welt ab.
Die Wände sind mit roten und schwarzen Schallschutzmatten verkleidet, Computerbildschirme flimmern oberhalb des Mix-Pults. Im angrenzenden Raum stehen verschiedene Gitarren, zwei Keyboards. In der Ecke steht Schlagzeug.
«Es war schon immer mein Traum, eine eigene Musikschule zu eröffnen», sagt Heather Brewer, während sie sich auf den Sessel im Tonstudio fallen lässt. Jahrelang tourte sie mit ihrer eigenen Band durch ihr Heimatland, die USA, studierte an der berufsbildenden Musikschule «Musicians Institute» in Hollywood und arbeitete als unabhängige Beraterin für verschiedene Plattenfirmen.
Nun will die 39-Jährige ihr Können und Know-how weitergeben. Dies mithilfe von Christina Frei, die an der Kantonsschule Baden unterrichtet und in der Freizeit selber als Sängerin und Musiklehrerin tätig ist. Ebenso mit Unterstützung von Sascha Hümbeli, der sich um das Marketing kümmert. Im nächsten Jahr soll zudem Gitarrist Bruno Hochstrasser das «Rockstar-Music»-Team ergänzen.
Die Studenten sollen in der Musikschule nicht nur lernen, gut zu singen oder ein Instrument gut zu spielen: «Ich will das Feuer für die Musik in ihnen entfachten», so Brewer. Damit meint die diplomierte Musikerin, dass sie sich im Studio wie Rockstars fühlen sollen. Mit einem Mikrofon auf der eigens installierten Bühne stehen, ordentlich auf den Putz hauen und das Gespielte im Tonstudio abhören.
«Meine Lektionen sind in diesem Sinne auch ein bisschen Therapie», sagt Brewer und schmunzelt. Denn die meisten Studenten würden zwar ihre Stimme oder ihr Instrument gut beherrschen. Sobald es aber darum ginge, das Lied mit Gefühl und die Geschichte dahinter vorzutragen, würden sich viele verkrampfen.
«Dies, weil sie es nicht gewohnt sind, auf der Bühne zu stehen und gehemmt sind», erklärt Brewer. Sie möchte ihren Studenten das Feuerwerk in ihnen zünden, sie mit der Musik glücklich machen.
«Darin ist Heather sehr gut», sagt Frei und lacht. Tatsächlich: Mit ihrer lebhaften und aufgeweckten Persönlichkeit schafft es die Amerikanerin, sich nach wenigen Minuten im Tonstudio fast wie zu Hause zu fühlen.
Was das Alter angeht, gibt es keine Grenzen: Von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Erwachsenen können alle die Musikschule besuchen. Das einzige Anliegen des «Rockstar Music»-Teams ist, dass die Studenten Freude an der Musik mitbringen. Die Türen der Musikschule stehen aber auch Personen offen, die Lieder schreiben wollen. Ebenso Bands, die eine CD aufnehmen möchten.
Ziel der Frauen ist es, den Betrieb der Musikschule erst einmal ins Rollen zu bringen. Für danach hegen sie bereits Ausbaupläne: Neben dem Studio soll eine Cafeteria für wartende Eltern entstehen. Ebenso ein Gästezimmer: Für diejenigen, die das Studio benutzen und nicht nur für eine Lektion, sondern für mehrere Tage in die Musikwelt abtauchen möchten.
Tag der offenen Tür und Eröffnung: Samstag, 24. Oktober, 10 bis 16 Uhr, «Rockstar Music» in Ehrendingen.