Vagabu erzählt die Geschichte eines Hühnerdiebes - eine Parabel über Vorurteile und Klischees.
Vogelgezwitscher ist zu hören, eine Hummel fliegt vorbei, doch dann klimpern die Klaviertasten – der Fuchs ist da. Es weiten sich die Kinderaugen, der Nacken wird gestreckt und der Atem stockt. Mit Musik und liebevoll gestalteten Figuren nimmt das Figurentheater Vagabu die kleinen Zuschauer mit dem Stück «Der Hühnerdieb» auf eine wilde Verfolgungsjagd mit. Unter der Regie von Annette Scheibler, lässt Christian Schuppli seine handgemachten Figuren im Gluri Suter Huus tanzen, während Michael Studer das Stück musikalisch begleitet. Dabei stellt Studer eine ganze Geräuschkulisse auf, sei es das Rauschen des Meeres oder das Summen einer Hummel.
«Das Stück basiert auf dem Kinderbuch ‹Le voleur de poule› von Beatrice Rodriguez», sagt Christian Schuppli. Dabei handle es sich um eine reine Bildergeschichte, was viel Interpretations-Spielraum gebe. So sprechen die Tiere ihre ganz eigene Laut- und Geräuschsprache, während die beiden Erzähler diese im Dialog teilweise übersetzten. Auch ohne richtige Sprache kann das Stück verstanden werden und lässt der Kinderfantasie ihren Freiraum. Manch lustiges Tiergeräusch bringt dabei nicht nur die Kinder zum Lachen. Tatsächlich stösst das Stück auf eine grosse Nachfrage, eng gedrängt sitzen Eltern, Grosseltern und jede Menge Kinder im Keller des Gluri Suter Hauses und verfolgen das Figurenspiel. Dabei wird die Geschichte von dem Fuchs erzählt, der das weisse Huhn klaut und anschliessend von Bären, Hasen und Hahn verfolgt wird. «Es ist einerseits eine simple Geschichte, aber es ist zugleich eine Parabel über Vorurteile und Klischees», erklärt Schuppli. So bietet das Ende des Stücks für manch einen eine grosse Überraschung. Nach dem Theater dürfen Kinder und Erwachsene dann die Figuren noch aus nächster Nähe betrachten. Dabei bildet ein wandelbarer Rucksack das Bühnenbild, während die Figuren aus Leder und Jonglierbällen gemacht sind.