Aus sportlicher Sicht hat der FC Baden gegen den FC St. Gallen nichts zu verlieren. Finanziell wird das Duell zum Risiko-Spiel. Der Vorverkauf verlief nur schleppend.
Am Samstag empfängt der FC Baden im Würth Schweizer Cup den Traditionsverein FC St.Gallen. Der Verein aus der 1. Liga darf ein Heimspiel gegen den Super-League-Klub durchführen – was wünscht man sich mehr als Präsident?
Thomi Bräm, Präsident des FC Baden, hat vor dem Spiel zwiespältige Gefühle. «Aus sportlicher Sicht ist es wunderbar, gegen einen Super-League-Verein antreten zu dürfen. Wir können als Aussenseiter befreit aufspielen und haben die Chance, dem Favoriten ein Bein zu stellen.»
Aus finanzieller Sicht aber ist der Cup-Knüller für den FC Baden ein Risiko. «Wenn nur 1000 oder 2000 Zuschauer in unser Heimstadion Esp kommen sollten, dann wird das Spiel für uns zu einem Verlustgeschäft.» Grund dafür sind die hohen Kosten, die insbesondere für die Sicherheit anfallen.
Die Polizei stufe das Duell als Hochrisikospiel ein. «Wir haben ernsthaft eine Absage des Spiels geprüft. Ebenso haben wir uns überlegt, dem FC St. Gallen das Heimrecht zur Verfügung zu stellen. Denn das finanzielle Risiko ist nicht zu unterschätzen», sagt Bräm.
Kampflos aus dem Wettbewerb ausscheiden will Baden nun aber doch nicht – nach vielen Diskussionen habe man sich entschieden, das Spiel (Anpfiff: 15 Uhr) durchzuführen, sagt der Präsident des FC Baden. Der Vorverkauf sei bisher eher schleppend angelaufen, derzeit rechnet man mit rund 2000 bis 3000 Zuschauern. Bräm macht einen Aufruf an alle Fussball-Fans: «Kommt ins Esp, unterstützt unsere Mannschaft und geniesst unser Catering.»
Bereits im letzten Herbst kam es in Baden zu einem Duell gegen einen Verein aus der höchsten Schweizer Fussballliga. Zu Gast im Esp war der spätere Cup-Sieger FC Zürich. 4800 Zuschauer verfolgten das Spiel im Stadion. Bräm sprach danach von einem perfekten Nachmittag.
Für Kritik sorgte das Catering – für Wurst und Bier standen manche Zuschauer mehr als eine halbe Stunde an. «Wir haben uns intensiv mit dem Catering befasst, und ich verspreche, es wird am Samstag besser funktionieren», sagt Bräm. So sei die Helfer-Crew viel grösser, ebenso die Anzahl Zapfsäulen. Man habe sich dafür entschieden, auf kulinarische Experimente wie letztes Mal zu verzichten, als auch Raclette verkauft wurde.
«Diesmal gibt es Würste und Getränke.» Wie detailliert man sich beim FC Baden Gedanken zum Catering machte, zeigt das Thema Bier-Becher. «Die Becher haben keine Rillen mehr, sodass das Bier hoffentlich weniger stark schäumt und schneller ausgeschenkt werden kann.»
Zudem fassen die Becher nur noch vier Deziliter statt eines halben Liters. Die Folge: Ein Bier und eine Wurst kosten nur noch zehn Franken. «So hoffen wir, weniger mit Münz hantieren zu müssen, was den Zahlungsablauf beschleunigt. Das Wohlergehen der Zuschauer ist uns also nicht wurst», sagt Bräm lachend. «Nach der langen Vorbereitungszeit freuen wir uns nun auf ein Fussballfest – hoffentlich ohne Ausschreitungen.»