Fislisbach
Neuer TCS-Bericht zeigt: Schulwege sind grundsätzlich sicher – trotzdem gibt es Verbesserungspotenzial

Im Rahmen eines Pilotprojekts hat der TCS die Schulwegsicherheit in Fislisbach überprüft. Gemäss des umfangreichen Berichts besteht kein akuter Handlungsbedarf. Der Gemeinderat hat aber Empfehlungen erhalten, die er künftig bei Strassenprojekten einfliessen lassen will.

Sarah Kunz
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Schülerinnen und Schüler kommen in Fislisbach sicher durch den Verkehr. Dies hat eine Überprüfung von TCS ergeben.

Schülerinnen und Schüler kommen in Fislisbach sicher durch den Verkehr. Dies hat eine Überprüfung von TCS ergeben.

Symbolbild: Urs Bucher

Eltern müssen sich in Fislisbach wenig Sorgen um die Sicherheit ihrer Kinder machen – zumindest was den Schulweg angeht. Dies hat ein umfangreicher Bericht des Touring Clubs Schweiz (TCS) ergeben. Demnach wurde die Gemeinde Fislisbach mit der Schulanlage Leematten und dem Kindergarten Moosäcker für das Pilotprojekt ausgewählt. Dieses nennt sich Schulweg-Audit und wurde vom TCS anlässlich seines Jubiläumsjahrs 2021 als zusätzliches Beratungsangebot geschaffen. Die Ziele des Audits sind die Überprüfung der Schulwegsicherheit der Schul- und Kindergartenkinder rund um die Schulanlagen und die Beziehungspflege zu den Gemeindebehörden.

Als Prozessstart fand Ende September 2021 eine Kick-off-Sitzung mit Vertretern der Gemeinde – unter anderem mit Vizeammann Andreas Mahler und Schulleiterin Maria Gschwend – und Verkehrsexperten vom TCS statt. An einem gemeinsamen Rundgang im Dorf wurden dabei die neuralgischen Stellen und möglichen Prüfpunkte fixiert. Wie Vizeammann Mahler sagt, gibt es in Fislisbach vor allem zwei kritische Standorte: Zum einen der Fussgängerstreifen bei der Sammelstelle in der Nähe der Jurastrasse, zum anderen der Übergang über die Badenerstrasse auf Höhe des ehemaligen Reisebüros Ozeania.

Elterntaxis stellen nach wie vor ein Problem dar

Im Anschluss an die Sitzung hat der TCS Unfallstatistiken, visuelle Beobachtungen und die Gestaltung der Strassenübergänge sowie Sichtachsen überprüft. Ausserdem wurden am genannten Hotspot um die Sammelstelle Kameras installiert, die über einen gewissen Zeitraum Daten zu Aktivitäten von verschiedenen Verkehrsteilnehmenden, zu gefahrenen Geschwindigkeiten und der Anzahl Bewegungen lieferten. Wie Mahler sagt, handelt es sich dabei um Bilder in schlechter Auflösung, damit der Datenschutz gewährt werden konnte.

Das Ergebnis all dieser Überprüfungen ist nun ein über 100-seitiger Expertenbericht zur Situation in Fislisbach, welcher der Gemeinde Ende Dezember übergeben wurde. Die Hauptaussage darin: Es besteht kein akuter Handlungsbedarf. «Die intensiven Prüfungen haben ergeben, dass die Schulwege in Fislisbach für Schülerinnen und Schüler grundsätzlich sicher sind», sagt Mahler.

Nur eines stört den Vizeammann nach wie vor: die vielen Elterntaxis. «Die Manöver vor den Schulanlagen sind jedes Mal heikel», sagt er. Nicht nur, dass Eltern dadurch andere Kinder gefährden, sie tun ihrem eigenen Kind damit auch keinen Gefallen. Der Schulweg ist gemäss TCS wichtig für die Entwicklung des Kindes, für seine sozialen Kontakte und damit es das korrekte Verhalten im Verkehr früh lernen kann.

Trotzdem ist der Vizeammann erfreut, dass der Bericht derart positiv ausgefallen ist. «Das zeigt, dass wir bislang vieles richtig gemacht haben», sagt er. «Wir haben jedoch auch sehr viele Empfehlungen erhalten, die wir in die Planung von baulichen Massnahmen einfliessen lassen können.» Wenn beispielsweise Strassensanierungen anstehen, sei das Dokument nun ein wichtiges Hilfsmittel. «Dann können wir es als Leitfaden zur Hand nehmen, damit die Schulwege auch zu schwierigen Zeiten sicher bleiben», sagt Mahler.