Vor zehn Jahren wurde das erste Teilstück der Badenerstrasse in Fislisbach saniert. Nun soll die nächste Etappe im Bereich Gemeindehaus und Knoten Bernardastrasse folgen. Das ist geplant.
Die Badenerstrasse in Fislisbach ist seit Jahren sanierungsbedürftig. Täglich passieren rund 17’000 Fahrzeuge die Kantonsstrasse, die von Mägenwil über Mellingen, Fislisbach und Dättwil zum Knoten Schulhausplatz in Baden führt. Es handelt sich dabei also um eine wichtige Verkehrsachse, Kanton und Gemeinde haben den Handlungsbedarf schon lange erkannt und bereits 2009 ein Betriebs- und Gestaltungskonzept ausgearbeitet.
In den Jahren 2012 und 2013 wurde der erste Abschnitt zwischen dem Kreisel Linde und dem Kreisel Gemeindehaus saniert, nachdem einige Jahre zuvor bereits die meisten Werkleitungen ausgebessert wurden. Jetzt soll die zweite Etappe zwischen dem Kreisel Gemeindehaus und dem Knoten Bernardastrasse folgen.
Die Projektunterlagen liegen noch bis zum 23. Mai öffentlich auf. Die Arbeiten sollen in den Jahren 2025 und 2026 ausgeführt werden. Gemäss Kostenvoranschlag fallen für diese zweite Etappe der Sanierung knapp 6,2 Millionen Franken an. Die Gemeindeversammlung hat dem Fislisbacher Anteil von rund 2,5 Millionen Franken im Juni 2022 bereits zugestimmt.
«Das Projekt wurde schon vor einer sehr langen Zeit ausgearbeitet», sagt Gemeinderat und Bauvorsteher Andreas Mahler. «Dass es nun umgesetzt wird, markiert für unsere Gemeinde einen wichtigen Schritt.» Vor allem, dass der Strassenabschnitt saniert wird, der sich seit Jahren in einem schlechten Zustand befindet, sei für Fislisbach ein grosser Vorteil.
Das Projekt beinhaltet aber weit mehr als bloss eine simple Sanierung. So soll die Strasse in ihrem neuen Zustand Raser künftig bremsen. Die heute bestehende gradlinige Sicht aus Fahrtrichtung Baden sowie das Strassengefälle wirken sich nämlich negativ auf die Geschwindigkeit aus: Immer wieder stellt die Regionalpolizei auf diesem Strassenabschnitt Geschwindigkeitsübertretungen fest. Im Zuge der Sanierung sollen diese freie Sicht und die gerade Linienführung korrigiert werden.
«Ziel ist es, den Verkehrsfluss abzubremsen, ohne ihn zu behindern», erklärt Mahler. «Konkret ist geplant, eine leichte Schlangenlinie zu schaffen.» Dafür wird die Strasse auf Höhe des Velogeschäfts Franz leicht zum Hang geschoben. Auf beiden Seiten der Strasse ist zudem eine Bepflanzung mit Bäumen geplant.
«Dass die Strasse nicht mehr gerade, sondern leicht geschwungen verläuft, wirkt sich positiv auf die Geschwindigkeit aus», sagt Mahler. «Sie verleitet so nicht mehr zu zu schnellem Fahren, was die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht.»
Weiter werden die Bushaltestellen Gemeindehaus und Alterszentrum in beide Fahrtrichtungen behindertengerecht ausgebaut: Die Haltekanten werden länger und höher, was den Einstieg mit einem Rollstuhl erleichtern soll. Alle vier Busbuchten sollen künftig Platz für je zwei Gelenkbusse bieten. Beim Gemeindehaus wird der Fussgängerstreifen deshalb in Richtung Poststeig verschoben.
Die Bushaltestelle Alterszentrum stellte die Planer vor eine besondere Herausforderung. «Die heutige Situation ist für alle Verkehrsteilnehmenden unbefriedigend», sagt Mahler. Auf dem Gemeindeboden von Fislisbach fehle jedoch der nötige Platz für eine grosszügige Lösung, die den Anforderungen entspreche.
Deshalb ist vorgesehen, die beiden Haltekanten nicht mehr genau gegenüberliegend, sondern in der Achse versetzt zueinander anzuordnen. Dies führt dazu, dass Haltekante und Unterstand in Richtung Mellingen auf Badener Stadtgebiet zu liegen kommt.
Ebenfalls unbefriedigend ist die Situation für Velofahrerinnen und Velofahrer – vor allem beim Knoten Bernardastrasse. Dort werde nun im Zuge des Projekts in der Mitte der Strasse ein Mehrzweckstreifen realisiert, der Velofahrenden mehr Platz bieten soll.
Im Bereich Bernardastrasse bis zum Poststeig ist eine Kernfahrbahn mit beidseitigen Radstreifen vorgesehen. Im Bereich Kreisel Gemeindehaus werden die Fahrspuren markiert. Auf der gesamten Ausbaulänge wird beidseitig ein Gehweg geplant. Die gesamte Strassenfläche erhält zudem einen neuen Belagsaufbau – als Deckbelag wird ein lärmoptimierter Belag eingebaut.
Ausserdem soll der langsame Zweiradverkehr später in beide Richtungen auf einem abgetrennten Radweg westlich am Knoten Esp vorbeigeführt werden. Das dazu notwendige Projekt auf dem Gebiet der Stadt Baden wurde laut Mahler bereits ausgelöst: «Die dritte Etappe, die Sanierung des Strassenstücks vom Knoten Esp bis zur Autobahn, wird folgen», sagt er. Und dann werde auch der durchgehende Veloweg erstellt.