Baden
Fleischskandal bei Manor: Vier Mitarbeiter wegen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt

In mindestens 3920 Fällen haben Manor-Mitarbeiter in der Badener Filiale Fleisch umgepackt und falsch etikettiert. Nun hat die Staatsanwaltschaft Baden die vier Beschuldigten wegen mehrfachen Betrugs und mehrfacher Urkundenfälschung zu bedingten Geldstrafen und Bussen verurteilt.

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Ihnen sei bewusst gewesen, die Kunden getäuscht zu haben – das warf die Staatsanwaltschaft vier ehemaligen Manor-Mitarbeitern vor. Die Beschuldigten hatten zwischen August 2011 und Juni 2015 in 3920 Fällen abgelaufenes Fleisch neu etikettiert oder konventionelles Fleisch als «Bio» deklariert.

Die Staatsanwaltschaft Baden hat sie nun per Strafbefehl zu bedingten Geldstrafen zwischen 90 und 180 Tagessätzen sowie zu Bussen zwischen 600 und 2500 Franken verurteilt, wie aus einer Mitteilung vom Mittwochmorgen hervorgeht. Die Strafbefehle sind noch nicht rechtskräftig.

Wie Ermittlungen gezeigt hätten, handelten die Beschuldigten zwar nicht in der Absicht, sich selbst zu bereichern, heisst es in der Mitteilung weiter. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen jedoch vor, zumindest in Kauf genommen zu haben, dass dem Unternehmen dadurch ein finanzieller Vorteil verschafft wurde. Ausgehend vom Kilopreis von zwölf Franken für das günstigste Fleisch beläuft sich der Deliktsbetrag auf 6500 Franken. Die Mitarbeitenden der Metzgerei hätten eigenmächtig gehandelt.

Gegen zwei weitere Beschuldigte wurde das Verfahren eingestellt. In einem Fall ergaben sich gestützt auf die polizeilichen Ermittlungen und Aussagen von Zeugen und Mitbeschuldigten keine Anhaltspunkte, dass dieser in den Betrug involviert war. Im anderen Fall konnten keine objektiven Anhaltspunkte für eine Beteiligung gefunden werden. Auch die Einstellungsverfügungen sind noch nicht rechtskräftig. (sam)