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Das Thermalbad ist umgetauft worden. So soll es nach den abgeschlossenen Bauarbeiten den Namen «Fortyseven» tragen. Die Archäologin Andrea Schaer spricht nun von einer verpassten Chance. Mit dem Namen kann sie nicht allzu viel anfangen.
Das Badener Thermalbad ist zwar noch nicht fertig gebaut, aber es hat bereits einen offiziellen Namen: «Fortyseven», wie diese Woche an einer Pressekonferenz bekanntgegeben wurde. Der Name wurde in erster Linie gewählt, weil das Thermalwasser 47 Grad warm ist, wenn es in Baden aus dem Boden sprudelt. Ausserdem sollte der neue Name ein «Lifestyle-Brand» sein.
Auf sozialen Medien wird der neue Name intensiv diskutiert. Auch Andrea Schaer hat sich dazu geäussert. Die Archäologin befasst sich seit vielen Jahren mit der Bäderkultur, war ausserdem Co-Autorin der «Stadtgeschichte Baden». Mit dem Namen «Fortyseven» kann sie nicht allzu viel anfangen, wie sie auf Facebook schreibt, und was sie auch den Verantwortlichen auf deren Anfrage mitteilte. «Der Name nimmt zwar Referenz auf die Wassertemperatur. Das erschliesst sich aber nicht einmal Kundigen sofort.» Schade sei, dass der Name keinerlei Bezug zum riesigen historischen Erbe nehme.
Neue Visualisierungen zum Thermalbad Baden:
Sie spricht auf Anfrage von einer verpassten Chance. Der Name sei zudem sehr beliebig. «Baden hätte es gar nicht nötig, das Thermalbad mit einem Label zu versehen. Ein mit starken Geschichten und Emotionen verbundener Ort steht für sich selbst.»
Nicht ohne Grund heisse der Unique Zurich Airport wieder Flughafen Zürich, und das Stade de Suisse werde bald wieder zum Wankdorf, so Schaer. Auch auf der Website der Aargauer Zeitung haben sich Dutzende Leserinnen und Leser kritisch geäussert.